"Wenn man schon auf das Stadion zufährt, kribbelt es", sagt Lippstadts Lucas Arenz vor dem Auftritt an der Hafenstraße im RevierSport-Gespräch.
Für die Nummer 10 des SV Lippstadt wird es am Mittwochabend (19.30 Uhr, RevierSport-Liveticker) in zweierlei Hinsicht ein besonderes Ereignis sein. Arenz spielte von 2013 bis 2015 für Rot-Weiss Essen und schaffte den Sprung aus der U19 in den Profikader der Rot-Weissen. Insgesamt kommt er auf 35 Pflichtspiele (vier Tore) für die Bergeborbecker.
"Das war schon eine geile Zeit. Ich konnte mir den Traum ermöglichen und von der U19 in den Kader der Ersten Mannschaft stoßen. Das haben bei RWE in den letzten Jahren nicht viele Spieler geschafft. Bis heute drückt meine ganze Familie Rot-Weiss die Daumen. Wir haben in den DFB-Pokalspielen in dieser Saison sehr mit gefiebert. Aus dem aktuellen Kader kenne ich noch Kevin Grund und Marcel Platzek. Ihnen, aber natürlich auch allen RWE-Fans, würde ich den ersehnten Aufstieg sehr gönnen", sagt Arenz.
Lucas Arenz' Entscheidung noch nicht gefallen
Aber auch der 27-jährige in Neheim lebende Arenz weiß genau, dass der SV Lippstadt am Mittwochabend nichts zu verschenken hat. Während RWE noch um den Aufstieg kämpft und sich in den letzten acht Saisonspielen eigentlich keinen einzigen Patzer mehr leisten darf, kämpft Lippstadt um das sportliche Überleben in der Regionalliga West. Die Ostwestfalen rangieren aktuell auf einem Abstiegsplatz. Und selbst wenn es wegen eines wahrscheinlichen Abbruchs der drei Oberligen nur einen Absteiger gibt, haben die Lippstädter gerade einmal vier Punkte Vorsprung auf den Letzten Rot Weiss Ahlen.
"Es geht für beide Mannschaften um sehr, sehr viel. Es ist kein Bonusspiel für uns. Die Partien werden immer weniger. Wir brauchen ein perfektes Spiel in Essen. Wir haben einen Plan, aber klar ist, dass schon alles passen muss, um RWE zu bezwingen", meint Arenz.
Unabhängig davon, ob der SV Lippstadt die 4. Liga halten oder in die Oberliga absteigen wird, stehen bei Arenz nach zwei Jahren in Lippstadt die Zeichen wohl auf Abschied. Ein klärendes Gespräch mit Manager Dirk Brökelmann und Trainer Felix Bechtold soll es in den nächsten Wochen geben.
Das Problem: Seit März ist Arenz Marketing-Supportmanager bei einem Pharmakonzern in Iserlohn. Er benötigt 90 Minuten um mit dem Auto von Iserlohn zum Training nach Lippstadt zu fahren. "Das dürfte auf Dauer sehr anstrengend werden. Ich prüfe aktuelle auch andere Optionen. Es gibt Kontakt zu Vereinen, die ein, zwei Ligen tiefer spielen. aber klar ist auch, dass der SV Lippstadt mein erster Ansprechpartner ist", betont Arenz.
Nach RevierSport-Informationen sind die Westfalenligisten FC Iserlohn und SC Neheim an den Diensten des ehemaligen Esseners interessiert. Doch bevor Arenz eine Entscheidung über seine sportliche Zukunft treffen wird, steht für ihn erst einmal das persönliche Jubiläumsspiel bei Rot-Weiss Essen an.