Mit Fans im Stadion wäre wohl einiges los gewesen: Am Samstagnachmittag besiegte Eintracht Frankfurt Borussia Dortmund in dessen eigener Arena mit 2:1 - es war ein richtungsweisender Sieg, denn so rückt die Chance für den BVB, sich für die Champions League im nächsten Jahr zu qualifizieren, in weite Ferne. Ein gellendes Pfeifkonzert auf der einen und unendliche Jubelstürme auf der anderen Seite wären in einem vollen Signal-Iduna-Park wohl nicht verwunderlich gewesen. Doch waren wirklich keine Fans anwesend?
In der Tat versammelten sich nach Informationen von "Sky" und den "Ruhr Nachrichten" zwischen 70 und 150 Ultras der Eintracht auf dem Stadionvorplatz. Während "Sky" von nicht beachteter Maskenpflicht und kaum Abstand berichtet, verweisen die "Ruhr Nachrichten" auf die Bildung von Kleingruppen mit Masken. Wie dem auch sei - die Polizei musste anrücken und die Ansammlung schließlich auflösen.
Dies geschah allerdings offenbar erst nach 30 Minuten. Die Ordnungsmacht rückte laut Bericht der "Ruhr Nachrichten" mit einem großen Aufgebot an und kesselte die friedlich singenden SGE-Ultras ein. Anschließend ließen sich die Anhänger von den Einsatzkräften noch zu ihren Autos und wohl auch auf die Autobahn begleiten - auf eine Wegzehrung auf der Heimfahrt nach Frankfurt wollten die Fans aber offenbar nicht verzichten und bestellten noch eine Pizza per Bote. Dieser hatte es scheinbar zunächst schwer, die Lieferung an den Mann zu bringen, schlug sich dann aber doch noch zum Parkplatz durch.
Im Gepäck hatte die Eintracht in Dortmund aber nicht nur ihre Anhänger - durch den späten Sieg beim BVB konnten sich die Hessen auf sieben Punkte von den Schwarz-Gelben absetzen. Die Chancen auf die Champions League durften für das Team um Coach Edin Terzic dadurch immens gesunken sein.