„Auf dem Weg zum Training fahre ich immer durch Dörfer und dabei an vielen Bolzplätzen vorbei - die sind immer öfter leer“, sagte der 30-Jährige der „Sport-Bild“. „Zuletzt war es wegen Corona kaum möglich, Freunde zu treffen, aber auch schon vorher hatte ich den Eindruck, dass immer weniger Jugendliche draußen herumrennen“, meinte Baumann. „Ich würde mich freuen, wieder mehr Grüppchen mit Ball zu sehen. Nicht nur auf den Plätzen, sondern überall. Und es muss auch nicht immer Fußball sein, Hauptsache Bewegung und Sport.“
Die Prioritäten würden aber gerade „mehr auf die neueste Technik, die PlayStation und die Xbox oder Social-Media-Kanäle wie Instagram und nicht mehr auf den Sport und das Soziale“ gelegt. Das sei eine beunruhigende Entwicklung, meinte der Fußball-Profi. „Hätte ich früher nur vor der PlayStation gehockt, wäre ich heute kein Bundesliga-Torwart“, sagte Baumann. Kinder würden verlernen, wie viel „Spaß und Freude auch der Sport bringen könne und wie wichtig er für uns alle ist“. Der Bewegungsmangel der Jugend gefährde den Fußball langfristig, warnte der Keeper vor den Langzeitfolgen.
Auch bei seinen Mitspielern hat Baumann ähnliches beobachtet. „Früher in Freiburg war es noch verboten, das Handy in der Kabine zu haben. Das könnte man heute nicht mehr durchsetzen. Aber manchmal würde ich mir mehr alte Schule wünschen“, sagte der 30-Jährige. „Klar schaue ich auch mal auf das Handy. Aber nicht, um zu sehen, wer mir einen Kommentar auf Instagram dagelassen hat, sondern ob meine Frau geschrieben hat.“ dpa