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Hinterseer: VfL Bochum hat die "mit Abstand beste Mannschaft"

Foto: Lukas Hinterseer (rechts) spielt mit dem ebenfalls ehemaligen Bochumer Chung-yong Lee zusammen bei Ulsan Hyundai.
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Am Freitag (18.30 Uhr) steigt das Topspiel der 2. Bundesliga zwischen dem VfL Bochum und dem Hamburger SV. Wir sprachen im Vorfeld mit Lukas Hinterseer, der für beide Vereine gespielt hat. 

Am Freitag wird sicher auch Lukas Hinterseer gespannt auf das Zweitliga-Duell zwischen dem VfL Bochum und dem Hamburger SV blicken. Denn bevor es für den Angreifer zu Ulsan Hyundai nach Südkorea ging, spielte er für den VfL Bochum und den HSV. Seine Bilanz bei beiden Klubs: 95 Zweitligaspiele und 41 Treffer.

Vor dem Spitzenspiel anne Castroper sprachen wir mit dem 29-Jährigen über das Duell der beiden Traditionsvereine.

Lukas Hinterseer, haben Sie sich in Südkorea inzwischen gut eingelebt? Und ist Ihre Familie bei Ihnen?

Mir geht es gut, ich bin super angekommen. Es ist schon die dritte oder vierte Woche. Ich bin in meiner Wohnung, alles ist vorbereitet. Meine Frau und mein Sohn sollten Ende der Woche nachkommen. Dann geht das Abenteuer Südkorea zu dritt los. Ich freu mich schon.

Wie es bisher für Sie angelaufen?

Ulsan ist eine Stadt im Südosten von Südkorea. Die Stadt liegt direkt am Meer, hat etwa eine Million Einwohner. Hyundai hat hier seinen Hauptsitz, daher ist auch viel Bewegung in der Stadt. Es gefällt mir bisher sehr gut, das Leben am Meer ist immer schön. Hier gibt es noch einiges zu erkunden. Der Verein Ulsan Hyundai ist mit Jeonbuk Hyundai Motors der größte Verein in Südkorea. Ulsan Hyundai hat das Ziel Meister zu werden und ist aktueller Sieger der Champions League in Asien. Erstes Ziel ist aber die Meisterschaft und dann in der Champions League so weit zu kommen wie es möglich ist.

Wie sieht es mit der Corona-Pandemie in Südkorea aus? Gibt es große Unterschiede zu Deutschland?

Corona hat man hier ganz gut im Griff, eigentlich von Beginn an, was ich mitbekommen habe. Der Tourismus ist komplett gestoppt worden, es ist nicht möglich, hier einzureisen, es sei denn man hat ein Arbeitsvisum. Knapp 300 Fälle gibt es hier am Tag bei rund 50 Millionen Einwohnern. Das haben sie hier gut im Griff. Die Leute sind sehr diszipliniert, es gibt überall Maskenpflicht. Auch im Wald oder im Park, hier sieht man nie jemanden ohne Maske. Dafür hat das Land auch keinen Lockdown. Die Geschäfte und Restaurants sind nicht zu. Innerhalb von Korea kann man alles ohne Bedenken machen. Wenn meine Familie dann hier ist, werden wir ein schönes Leben haben.

Hat sich Ihr Tagesablauf verändert?

Eigentlich nicht. Training ist meistens am Vormittag, zudem habe ich am Anfang immer viel zu erledigen. Ich freue mich, wenn meine Familie dann hier ist und eine Routine eintritt.

Ein Thema ist die Sprache, gibt es noch andere Dinge, mit denen Sie im Alltag zu kämpfen haben?

Sprache ist ein Thema, weil nicht jeder hier auch Englisch kann. Mit Händen und Füßen kann man sich verständigen. Problematisch wird es beim Einkaufen im Supermarkt, hier steht auch alles nur auf Koreanisch. Da kann es schon mal dauern, so ein Einkauf. Mit der Zeit weiß ich dann, wo meine Sachen stehen. Da gewöhnt man sich auch dran. Die Kultur ist natürlich anders. Alles ist etwas distanzierter, aber sehr höflich. Ich denke, man kann hier ein sehr gutes Leben haben.

Am Freitag steigt in Bochum das Zweitligaspitzenspiel gegen den HSV. Verfolgen Sie die 2. Bundesliga noch aktiv?

Klar. Ich freue mich - wobei ich das Spiel wegen des Zeitunterschiedes nicht sehen kann. Sonst verfolge ich das alles intensiv. Freitag wird eine heiße Partie. Ich bin sehr gespannt.

Was spricht am Freitag für den VfL? Sie sind meiner Meinung nach mit Abstand die beste Mannschaft der 2. Bundesliga. Sie bringen konstant gute Leistungen. Man erkennt einen klaren Spielstil, auch wenn mal jemand ausfällt, der nächste funktioniert genau so gut. Es macht Spaß, den Jungs zuzusehen. Sie spielen einen souveränen Fußball und stehen zurecht auf dem ersten Platz.

Was spricht für den HSV?

Nach der letzten Zeit nicht viel. Man darf sie aber nicht unterschätzen, sie haben viele gute Spieler im Kader. Die Stimmung war nach der Derbyniederlage gegen St. Pauli sicher im Keller, das habe ich im letzten Jahr selber erlebt. Auch wenn es einige Ausfälle gibt, ist die Mannschaft immer gefährlich, weil es Spieler gibt, die Partien im Alleingang entscheiden können.

Wie geht das Spiel aus? Und wer steigt am Ende der Spielzeit in die Bundesliga auf?

Ich denke aufgrund der aktuellen Situation wird der VfL 2:1 gewinnen. Aufsteigen werden am Ende der VfL und der HSV.

Haben Sie noch viele Kontakte nach Bochum?

Ich spiele bei Ulsan noch mit dem ehemaligen Bochumer Chung-yong Lee zusammen, der ist Kapitän bei uns. Es gibt auch ein paar andere Jungs, mit denen ich noch schreibe. Es freut mich, dass sie so gut performen. Ich drücke die Daumen, dass es mit dem Aufstieg klappt.

Läuft die Saison in Südkorea schon und haben Sie gespielt?

Letzte Woche hat die Saison angefangen, wir sind mit einem 5:0 gegen Gang Won gestartet. Ich habe hier mein Debüt mit einem Kurzeinsatz gefeiert, zehn Minuten war ich dabei. Beim zweiten Spiel musste ich passen (1:0-Sieg, Anmerkung der Redaktion), da ich eine leichte Rippenprellung hatte. Aber wir haben 38 Spiele, dazu Pokal und Champions League. Wir kommen sicher auf 45 Spiele und mehr, ich bin mir sicher, dass ich noch einige Partien machen werde. Ich hoffe nur, dass die Verletzung nicht so schlimm ist. Ich denke, ich werde Ende der Woche wieder einsteigen, um dann beim Derby gegen die Pohang Steelers wieder dabei zu sein. gp / cb

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