Nach einem ganzen Monat, einem sensationellen Pokal-Erfolg über Bayer Leverkusen und insgesamt drei verschobenen Spielen, begann für Rot-Weiss Essen am Freitagabend bei Fortuna Düsseldorf II wieder der Alltag in der Regionalliga West. Beim Tabellenfünften musste RWE-Trainer Christian Neidhart ohne Sandro Plechaty (Knie) sowie Oguzhan Kefkir und Amara Condé (Quarantäne nach Coronavirus-Erkrankung) auskommen.
In einer ausgeglichenen Anfangsphase war es der Zweitplatzierte aus Essen, der zur ersten Großchance kam. Isaiah Young setzte sich stark durch und bediente Marco Kehl-Gomez. Der Kapitän kam zehn Meter vor dem Tor frei zum Abschluss, schoss aber klar drüber (13.). RWE blieb in der Folge am Drücker, hatte mehr Ballbesitz und Offensivaktionen. Doch die Fortuna hielt dagegen und belohnte sich sogar mit der Führung. RWE-Verteidiger Jonas Behounek, der hinten rechts Plechaty ersetzte, ließ seinen Gegenspieler flanken. Vincent Schaub stand in der Mitte goldrichtig und köpfte zum 1:0 ein (27.).
Unbeirrt vom Rückstand nahmen die Rot-Weissen wieder das Heft in die Hand, agierten im letzten Drittel aber nicht präzise genug. Bis zur 40. Minute, als der auffällige Young nach Zuspiel von Kehl-Gomez den Ball plötzlich im Tor versenkte. Der Treffer zählte allerdings nicht, der Vorlagengeber stand im Abseits. Kurz darauf hätte es beinahe erneut geklingelt. Nach Hereingabe von Cedric Harenbrock konnten die Düsseldorfer jedoch vor dem einschussbereiten Jan-Lucas Dorow klären (42.). Nur eine Minute später tauchte dieser nach Steilpass von Dennis Grote erneut vor dem Tor auf. Fortuna-Keeper Dennis-Adam Gorka war zur Stelle, sodass es mit 1:0 in die Pause ging.
Fortuna Düsseldorf kontert RWE aus
Nach dem Seitenwechsel ergab sich ein unverändertes Bild: Rot-Weiss Essen drängte auf den Ausgleich. Anders als in der Schlussphase des ersten Durchgangs kamen zu Beginn der zweiten 45 Minuten allerdings keine nennenswerten Chancen zustande.
Fortuna Düsseldorf II ließ die Gäste spielen, lauerte und schlug dann eiskalt zu. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld schaltete die Mannschaft von Nicolas Michaty blitzschnell um. Der Ball landete bei Lex-Tyger Lobinger, der mit einem wuchtigen Abschluss Daniel Davari zum 2:0 bezwang (59). Das Tor spielte den Hausherren sichtlich in die Karten, die Fortuna stand kompakt und spielte unaufgeregt.
RWE-Trainer Neidhart versuchte nochmal für frischen Wind zu sorgen, brachte Felix Herzenbruch, Marcel Platzek und Neuzugang Steven Lewerenz in die Partie. Die gewünschte Wirkung blieb jedoch aus. Im Gegenteil, die Gäste warfen alles nach vorne und ließen sich auskontern. Moritz Montag erhöhte auf 3:0 (73.) und sorgte für den Knockout.
Durch die erste Niederlage seit dem 1. Februar 2020 verpasst Rot-Weiss Essen die Chance, mit Tabellenführer Borussia Dortmund II gleichzuziehen. Der Rückstand bleibt bei drei Punkten, der BVB hat jedoch ein Spiel mehr absolviert. Bereits am Mittwoch, 18.30 Uhr, geht es für RWE im Viertelfinale des DFB-Pokals weiter. Holstein Kiel ist zu Gast.
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