Letztlich reichte dem VfL Bochum eine turbulente erste Hälfte, um den Sieg gegen Eintracht Braunschweig klarzumachen. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie 90 Minuten Zeit haben, um vieles besser zu machen als im Hinspiel“, erklärte VfL-Trainer Thomas Reis. Beim ersten Aufeinandertreffen hatte seine Mannschaft noch mit 1:2 den Kürzeren gezogen.
Dass sich Geschichte an diesem Nachmittag nicht wiederholen würde, zeichnete sich schon früh ab. Nach einem Eckball von Robert Zulj köpfte Armel Bella-Kotchap zur 1:0-Führung und gleichzeitig zu seinem ersten Saisontor ein (8.). „Wir gehen meiner Meinung nach verdient in Führung, lassen uns dann aber das Spiel des Gegners aufzwingen. Wir haben sehr unruhig gespielt und viele Foulspiele auf den Außenpositionen begangen“, kritisierte Reis.
Braunschweig verschießt Elfmeter, Bochum legt nach
Das folgenschwerste leistete sich Simon Zoller. Ohne große Not holte er am Rande des Sechzehners Marcel Bär von den Beinen und verursachte so nach 24 Minuten einen Strafstoß. Dong Won Ji übernahm die Verantwortung, scheiterte jedoch an Manuel Riemann. Damit hat der Bochumer Keeper in seiner Karriere nun schon 17 Zweitligaelfmeter gehalten – Rekord.
Der VfL überstand die am Ende einzige Drangphase der Braunschweiger schadlos und legte nach etwas mehr als einer halben Stunde durch Danilo Soares das 2:0 nach (32.). Bei schwierigem Geläuf und eisigen Temperaturen kam dieser Treffer schon einer Vorentscheidung gleich. „Wir wollten versuchen, Fußball zu spielen. Man hat aber auch gesehen, dass es auf diesem Platz sehr schwer war", kommentierte Reis.
Richtig sehenswerten Fußball spielte seine Mannschaft vor allem in der zweiten Halbzeit. „Wir haben das Spiel nach der Pause dominiert und hatten gefühlt drei hundertprozentige Torchancen“, sagte Reis, der sich die endgültige Entscheidung gewünscht hätte.
Die blieb letztlich aus. Da den Braunschweigern offensiv jedoch kaum etwas einfiel, blieb es beim verdienten 2:0-Heimsieg. „Im Moment sind wir so weit, dass wir solche Spiele gewinnen. Wir haben 42 Punkte, damit können wir zufrieden sein", resümierte Reis.
Aufstiegskampf: Reis bleibt zurückhaltend
Das Aufstiegsrennen der Zweiten Liga spitzt sich dadurch weiter zu. Neben dem VfL Bochum stehen Tabellenführer Hamburger SV und Holstein Kiel ebenfalls mit 42 Punkten da.
In der Aufstiegsfrage blieb Reis, wie schon in der gesamten Saison, auch nach dem nächsten verdienten Erfolg sehr defensiv. „In den letzten Jahren hat sich herauskristallisiert, dass Mannschaften, die solche Spiele gewinnen, lange oben stehen können.“, erklärte er vielsagend. Wenn der VfL Bochum so weitermacht, könnte er am Schluss dazugehören.