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Ex-MSV-Profi Boland: "Spezielle" Rückkehr zum alten Klub

Im Abstiegs-Gipfel beim MSV Duisburg will Mirko Boland (rechts) mit dem VfB Lübeck keine Geschenke verteilen.
Im Abstiegs-Gipfel beim MSV Duisburg will Mirko Boland (rechts) mit dem VfB Lübeck keine Geschenke verteilen. Foto: Thorsten Tillmann.
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Nach zwei Jahren Auslandserfahrung in Australien kehrte Mirko Boland im Sommer vergangenen Jahres nach Deutschland zurück. Mittlerweile spielt der 33-Jährige beim Aufsteiger VfB Lübeck und trifft mit dem MSV Duisburg am Wochenende auf seinen Ex-Verein.  

Mirko Boland wagte während seiner Karriere verhältnismäßig spät den Schritt ins Ausland. Im Sommer 2018 entschied sich der zu diesem Zeitpunkt 31-Jährige dazu, seinen damaligen Verein Eintracht Braunschweig nach neuneinhalb Jahren zu verlassen. Den Mittelfeldspieler zog es bei seinem ersten Gastspiel in einer internationalen Liga sofort auf einen anderen Kontinent. Er schloss sich dem australischen Erstligisten Adelaide United an.

Die Stippvisite in 'Down Under' dauerte für den gebürtigen Weseler ganze zwei Jahre an, bevor Boland sich im Sommer 2020 zu einer Rückkehr nach Deutschland entschloss. Der gerade frischgebackene Meister der Regionalliga Nord, der VfB Lübeck, nahm den Mittelfeldspieler prompt unter Vertrag.

Am kommenden Sonntag (13 Uhr) gastiert Boland mit seinem neuen Verein beim MSV Duisburg, für den er als junger Spieler von 2004 bis 2009 im Jugend- und Seniorenbereich seine Schuhe schnürte. Im Gespräch mit RevierSport spricht Boland über den australischen Fußball, seine Rolle beim VfB und die Bedeutung des Abstiegs-Gipfels aus persönlicher Perspektive.

Mirko Boland, nach zwei Jahren im Ausland: Wie gut fühlt es sich an, wieder in Ihrer Heimat Deutschland Fußball zu spielen?

Über meine Rückkehr nach Deutschland freue ich mich sehr, das ist wirklich ein total cooles Gefühl. Ich bin froh, dass es so gelaufen ist und ich mit dem VfB Lübeck einen Verein gefunden habe, bei dem ich mich in einer tollen Mannschaft und Liga beweisen kann.

Sie sprechen die 3. Liga schon an. Wie unterscheidet sich der australische Fußball zum dem in Deutschland?

Ich glaube, dass die 3. Liga in Deutschland schon einen besonderen Stellenwert hat. In Australien habe ich in der A-League gespielt, das ist deren oberste Liga dort. Der Fußball ist natürlich alleine durch die klimatischen Bedingungen ein anderer. Die Mannschaften haben oft unterschiedliche Herangehensweisen. Das liegt aber auch an diversen Spielertypen. Durch sehr filigrane Fußballer, die aus den europäischen Top-Ligen in höherem Alter kommen, ist schon viel fußballerische Klasse dabei. Die australischen Spieler sind physisch sehr stark und würden in der 3. Liga hierzulande deshalb auch gut zurechtkommen.

Nach Ihrer Rückkehr bekamen Sie im Sommer einen Vertrag beim VfB Lübeck, der gerade in die 3. Liga aufgestiegen war. Mit welchen Ambitionen hat der Verein Sie geholt?

Mit meinen 33 Jahren muss ich ja kein Geheimnis daraus machen, dass ich als Führungsspieler nach Lübeck gekommen bin und das eben auch in die Mannschaft einbringen soll. Allerdings will ich mich auch nicht nur auf meine Erfahrung reduzieren. Ich habe schon viele Situationen erlebt und kann deshalb anderen Jungs auf und neben dem Platz mal einen kleinen Tipp geben. Aber wichtig ist für mich, dass ich bei guter Fitness auch noch viel Qualität einbringen kann.

18 Einsätze mit einem Tor und drei Vorlagen in dieser Saison sprechen für sich. Sie füllen im Lübecker Mittelfeld eine zentrale Rolle aus. Wie würden Sie den Verlauf der bisherigen Saison für den VfB beschreiben?

Unterm Strich kann man sagen, dass wir tabellarisch natürlich nicht im Soll liegen. Das hat vielseitige Gründe. Vielleicht der wichtigste ist, dass wir viele Spiele am Ende nicht für uns entscheiden. In den meisten Partien sind wir nicht weit von einem Sieg entfernt und gehen am Ende doch leer aus. Das muss besser werden. Zu punkten ist eben das Wichtigste.

Am Wochenende wartet mit dem MSV Duisburg ein Verein auf Sie, bei dem Sie in der Vergangenheit zweieinhalb Jahre verbracht haben. Welche Erinnerungen haben Sie an den MSV?

Der MSV ist einer meiner Ex-Vereine und da ist es natürlich immer ein spezielles Wiedersehen. Die Zeit in Duisburg ist allerdings auch schon sehr lange her. Der jetzige Interimstrainer Uwe Schubert war damals auch schon mein Trainer. Außerdem habe ich mit Max Sauer in Braunschweig zusammengespielt.

Wie nehmen Sie die Störgeräusche, die aktuell aus Duisburg kommen, wahr? Ist das vor so einem Spiel womöglich etwas gefährlicher, weil der Gegner nicht einzuschätzen ist?

Hier greife ich nochmal das Stichwort ‚Erfahrung‘ auf (lacht). Im Ernst, damit sollten wir uns gar nicht beschäftigen. Duisburg, nehme ich an, hat aufgrund der jetzigen Tabellensituation die gleichen Ziele wie wir in dieser Saison auch. Da geht es vorrangig bestimmt um den Klassenerhalt. Und wenn wir den Rasen betreten, dann bringt es uns nichts, dass beim MSV unter der Woche Unruhe wahrzunehmen war.

Das Duell steht nicht nur für Sie, sondern auch für beide Klubs am Wochenende unter besonderen Vorzeichen. Wenn Sie als Gewinner vom Platz gehen, dann verlassen Sie womöglich die Abstiegsränge. Rosige Aussichten oder?

Ich bin kein Fan solcher plakativen Aussagen oder Floskeln. Wer die Tabelle lesen kann, der sieht schon, dass der Gewinner echte Big Points im Abstiegskampf mitnimmt. Für uns wäre das nach dem Sieg gegen Unterhaching dann der nächste Konkurrent, den wir schlagen würden. Trotzdem steht jedes Spiel für sich und es ist noch wichtiger, beständig zu punkten. Drei Punkte gegen Duisburg bringen uns wenig, wenn wir in den fünf Spielen danach nichts Zählbares holen. Dafür ist die Liga zu ausgeglichen.

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