Michael Zorc hatte es wohl kommen sehen. Der BVB-Sportdirektor senkte vor dem Eckball zum 2:1 der Berliner schon den Kopf. So, als ob er ahnen würde, dass die Dortmunder nach dieser Ecke, gute zehn Minuten vor Schluss, in Rückstand geraten. Und es passierte: Christopher Trimmel war es wieder einmal, der eine scharfe Ecke in den Dortmunder Strafraum schoss, und Marvin Friedrich stieg hoch - 2:1 (78.).
Der Union-Innenverteidiger kam eigentlich ganz einfach zum Torabschluss. "Ich habe mich schon ein wenig gewundert, wie frei ich zum Kopfball gekommen bin", sagte der ehemalige Schalker, der zwischen 2011 und 2016 fünf Jahre in Gelsenkirchen verbrachte, zu seinem 2:1-Siegtor gegenüber dem ZDF.
"Wir dürfen so nicht verteidigen. Union hat jetzt acht Standard-Tore erzielt - alle fast nach dem gleichen Muster. Wir haben noch vor dem Spiel die Standardstärke der Berliner angesprochen", ärgerte sich BVB-Trainer Edin Terzic im ZDF.
Die "Eisernen" spielen eine tolle Saison und liegen aktuell nur einen Punkt hinter Borussia Dortmund. Union liegt auf Europapokal-Kurs. Warum das so ist, erklärt Friedrich im ZDF: "Wir verteidigen alle sehr diszipliniert, stehen kompakt und machen es jedem Gegner schwer. Wir kommen auch immer nach vorne und setzen Nadelstiche. Wir versuchen jeden Gegner ekelig zu bespielen. Im Moment klappt das sehr gut. Ich hoffe, dass das so weitergeht."
Union holt fünf Punkte gegen Spitzenteams
Die Dortmunder sind nicht die einzige Top-Mannschaft, die gegen die Köpenicker patzte. Auch die Bayern kamen an der Alten Försterei nicht über ein 1:1-Remis hinaus. Zuvor spielte Union auch 1:1-Unentschieden in Mönchengladbach. Mit Leipzig, Wolfsburg und Leverkusen warten in den kommenden Spielen drei weitere Top-Teams der Liga. In dieser Form kann die Mannschaft von Urs Fischer selbstbewusst diesen Partien entgegenblicken.
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