Sieben Mal hat sich Torsten Lieberknecht das 1:1 beim VfB Lübeck noch einmal angeschaut. Alleine, mit dem Trainerteam und zusammen mit Sportdirektor Ivo Grlic. Das Fazit: Wahnsinnig viel hatte Lieberknecht nicht zu beanstanden. Vor allem aber die Chancenverwertung sowie das Umschaltverhalten in der Defensive gefielen ihm nicht. Der Trainer des MSV Duisburg fordert von seinen Spielern daher mehr Bereitschaft, auch mal einem vielleicht schon verloren geglaubten Ball nachzugehen.
Nach nur zwei Punkten aus drei Spielen kann man den Saisonstart der Zebras jedoch als verkorkst bezeichnen. Das weiß auch Lieberknecht. "Was uns alle stört ist, dass das Ergebnis nicht da ist", sagte der Cheftrainer in der virtuellen Medienrunde. Dennoch ist er in manchen Situationen entspannter als in der Vorsaison: "In der letzten Saison war ich unruhiger, obwohl wir die Spiele gewonnen haben. Jetzt bin ich insgesamt ruhiger, weil sehe, dass eine Entwicklung in der Mannschaft voranschreitet."
Ein weiterer Neuzugang könnte diese Entwicklung schneller vorantreiben - vertragslose Spieler können noch verpflichtet werden. Doch dazu dürfte es nicht kommen, wie Lieberknecht erklärte. Zum einen habe er "totales Vertrauen" in die Mannschaft, zum anderen fehle es am "finanziellen Spielraum".
Gegner 1. FC Saarbrücken ist in Topform
Deutlich bessere Laune herrscht zurzeit beim 1. FC Saarbrücken. Die Saarländer von Trainer Lukas Kwasniok sind momentan Spitzenreiter in der 3. Liga. "Aufsteiger, Euphorie, Tabellenführer - das sagt alles. Sie haben sich zurecht mit den sieben Punkten auf Platz eins geschoben", findet Lieberknecht.
Gegen den MSV werden dem FCS allerdings Maurice Deville und Marin Sverko fehlen. Beide sind für Länderspiele abgestellt. Ein Vorteil sei das nicht unbedingt, merkte Lieberknecht an. Es sei nun schwieriger vorauszusehen, wer bei den Saarbrückern spielt und wer nicht. Doch das ist dem 47-Jährigen letztendlich egal: "Es ist so, dass wir es weiterhin bestimmen werden, ob wir das Spiel gewinnen oder verlieren werden. Das ist entscheidend."