Bereits drei Spiele des SV Schermbeck wurden in der laufenden Saison abgesetzt – nachdem es die Mannschaft Ende August selbst erwischt hatte und die Spiele gegen den Holzwickeder SC und die TSG Sprockhövel aufgrund einiger positiver Corona-Tests verschoben werden mussten, sagte der 1. FC Kaan-Marienborn seine Partie gegen das Team aus dem Kreis Wesel am sechsten Spieltag wegen eines nicht rechtzeitig eingetroffenen Testergebnisses ebenfalls ab.
Das 0:2 beim FC Gütersloh, aktueller Tabellenführer der Oberliga Westfalen, war erst das vierte Spiel der Schermbecker und nach drei Unentschieden zugleich die erste Niederlage der neuen Spielzeit. „Das Ergebnis geht vor allem aufgrund einer starken ersten Halbzeit von Gütersloh in Ordnung“, befand Schermbeck-Coach Sleiman Salha nach der Partie. Mit Blick auf die drei Platzverweise, die sein Team kassierte, sagte der 32-Jährige: „Ich hätte das Spiel gerne mit elf Mann zu Ende gespielt, jedoch waren zumindest einmal Gelb-Rot und die glatt Rote Karte gerechtfertigt.“ Beim Tabellenersten flogen Marek Klimczok, Kevin Mule-Ewald und Maik Habitz vom Feld und trugen somit ihren Teil zu einem gebrauchten Nachmittag für den SV bei.
Schermbeck hängt den Ansprüchen hinterher
Die Niederlage beim FC sei für die Salha-Truppe schmerzhaft, damit haben jedoch vor allem die Partien gegen den TuS Ennepetal (2:2) und Westfalia Rhynern (1:1) zu tun. „Vor Ennepetal hatten wir nur ein- oder zweimal zusammen trainiert, da hätten wir aufgrund des Spielverlaufs trotzdem gewinnen müssen, genau wie gegen Rhynern. Das sind Punkte, die uns zur Zeit einfach fehlen“, beklagt der Trainer. Zu den mauen Ergebnissen gesellt sich der fehlende Spielrhythmus der Schermbecker. „Uns hat es am Saisonbeginn natürlich schwer getroffen. Wenn du zwei Fahrgemeinschaften hast, geht so eine Ansteckung schnell. Die Spielabsage von Kaan-Marienborn war etwas ärgerlich, da sich die Sache ja als Fehlalarm herausstellte. Trotzdem will ich hier natürlich niemanden an den Pranger stellen“, stellt Salha klar. Der SV muss nun im Oktober insgesamt acht Pflichtspiele bestreiten. „Das wird extrem tricky. Wir haben schon den ein oder anderen Verletzten, dazu die Gesperrten. Ohnehin bin ich gespannt, wie die Saison zu Ende gehen wird. Wenn zwei oder drei Teams jetzt in Quarantäne müssen, wird es sehr schwer. Wir müssen schauen, was im Winter passiert“, urteilt der Übungsleiter.
Am Sonntag (15 Uhr) empfängt der SV Schermbeck Aufsteiger SG Finnentrop-Bamenohl. Die Gäste konnten zuletzt einen 0:4-Rückstand gegen den SC Paderborn II noch spektakulär in einen 5:4-Sieg drehen. „Sie haben schon gute Spiele gezeigt und sich oft nicht belohnt. Da sind ordentliche Fußballer dabei. Wir wollen aber unser Ding durchziehen und zu Hause endlich den ersten Saisonsieg holen, das wäre nach unseren bisherigen Leistungen mittlerweile absolut verdient“, sehnt sich Salha nach einem Erfolgserlebnis. Neben den gesperrten Spielern inklusive Schlüsselspieler Habitz fehlen dem Coach Dominik Hahnemann und Fatmir Ferati verletzt.
Autor: Leon Peters