In der U19-Bundesliga West stand Viktoria Köln vor der Corona-Pause auf dem ersten Abstiegsplatz. Ob und wie weiter gespielt werden kann, das weiß derzeit noch niemand. Die sportliche Bilanz der Kölner. Zwei Siege gab es in 20 Begegnungen. Nur 13 Punkte haben die Kölner auf ihrem Konto. Doch das war nicht der Grund, warum sich die Viktoria und U19-Trainer Jürgen Kohler im Sommer trennen.
„Wir stellen im Rahmen der Corona-Pandemie sehr viele Dinge auf den Prüfstand“, berichtet Franz Wunderlich, Sportvorstand der Viktoria. „Ein Thema ist dabei, im Nachwuchsbereich wirtschaftlicher zu arbeiten und ihn neu zu strukturieren.“
Viktoria Köln kann Kohler derzeit keine ambitionierte Perspektive aufzeigen
Ergebnis der Umstrukturierung: Kohler wird nicht weiter für die Höhenberger tätig sein. Man habe ein gutes Gespräch geführt, trotzdem sei der Verein für die Trennung. Wunderlich betont: "Dabei haben wir uns darauf verständigt, den Vertrag nicht zu verlängern. Jürgen hat in den letzten zwei Jahren sehr gute Arbeit für uns geleistet. Er ist sehr ambitioniert. Daher fällt es uns in dieser für Fußball-Klubs sehr unsicheren Zeit schwer, ihm entsprechende Perspektiven aufzuzeigen.“
Übersetzt: Auch die Kölner müssen schauen, wo sie finanziell bleiben. Daher dürfte ein Trainer Kohler in diesen unsicheren Zeiten zu teuer sein. Der Weltmeister von 1990 berichtet: "Mir hat die Arbeit bei der Viktoria sehr viel Spaß gemacht. Egal ob Platzwart, Spieler, Trainerkollegen oder Vorstand – ich habe mich mit allen sehr gut verstanden. Es waren zwei wunderbare Jahre, die jetzt zu Ende gehen. In dieser Zeit konnte ich einige Talente weiterentwickeln, Ideen für das Nachwuchsleistungszentrum einbringen und als Cheftrainer gleich zwei Aufstiege feiern: mit der U19 in die Bundesliga und mit der 1. Mannschaft von der Regional- in die 3. Liga. Ich verstehe, dass Veränderungen nötig sind. Mir eröffnet das die Möglichkeit, für andere – perspektivisch interessante – Projekte bereitzustehen.“