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Nach Skandal bei Carl Zeiss Jena - Nachwuchschef muss gehen

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Das Ernst-Abbe-Stadion in Jena. Foto: firo
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Beim Nachwuchs des FC Carl Zeiss Jena soll es in dieser Saison zu skandalösen Vorfällen gekommen sein. Das berichtet die Bild-Zeitung. Nun zieht der Verein erste Konsequenzen.

Das vom DFB zertifizierte Nachwuchsleistungszentrum von Drittligist Carl Zeiss Jena wird von heftigen Vorwürfen erschüttert. Nach einem Bild-Bericht beschuldigen mehrere U19-Spieler und deren Eltern den Trainer Kenny Verhoene (46) und seinen Co-Trainer Jens Förster der Nötigung.

Demnach sollen die Spieler von Verhoene in einer internen WhatsApp-Gruppe aufgefordert worden sein, Slip-Fotos von sich zu schicken. Der Trainer soll so die körperliche Form der Spieler überprüft haben. Noch heftigere Aktionen soll es im Sommer-Trainingslager in Belgien gegeben haben. Hier sollen fünf bis sechs Spieler in einer Umkleidekabine ohne Fenster und Belüftung übernachtet haben. Alles angeblich auf Anweisung des Trainers Verhoene.

Dieser wehrt sich gemeinsam mit seinem auch beschuldigten Assistenten Förster gegenüber der Bild-Zeitung vehement. "Wir sind total schockiert von diesen Vorwürfen und bestreiten diese vollständig! Die Formulierung, das Timing und auch die Art und Weise der Kommunikation sind einzig und alleine darauf ausgelegt, uns als Personen zu schaden und damit eine schon seit einigen Jahren von einigen (namentlich bekannten) Personen laufende Hetzkampagne zu vollenden. Unser Anwalt hat mittlerweile die notwendigen rechtlichen Schritte eingeleitet.“

Der Drittligist hat die ersten Konsequenzen gezogen und Nachwuchleistungszentrum-Leiter Heiko Nowak beurlaubt. Der 51-jährige Fußballlehrer hat seinen Job im Sommer 2018 angetreten. Heiko Nowak ist der Vater von Rot-Weiss Essens Sportchef Jörn Nowak (33).

Die Stellungnahme des FC Carl Zeiss Jena zum Bild-Bericht im Wortlaut:

Der FC Carl Zeiss Jena nimmt zu den am Sonntagabend bzw. Montag über BILD öffentlich gewordenen Vorwürfen zweier Eltern unserer U19-Spieler wie folgt Stellung:

Der FC Carl Zeiss Jena, der seit Ende Februar erste Kenntnis von den vorgebrachten Vorwürfen in Richtung des U19-Trainerteams um Kenny Verhoene und dessen Co Jens Förster erlangte, nimmt die Situation sehr ernst und tut alles dafür, um die Vorwürfe aufzuklären und somit weiteren Schaden vom Nachwuchsleistungszentrum abzuwenden. Die Schwere der Vorwürfe und die damit verbundene Tragweite lassen gar keine andere Herangehensweise zu, als diese gründlich und vorurteilsfrei aufzuarbeiten. Deshalb wird sich der FC Carl Zeiss Jena dabei nicht nur auf eine interne Bewertung verlassen, sondern sich zudem externer Unterstützung bei der Aufarbeitung bedienen.

Hierzu wird es in den kommenden Tagen weitere Gespräche mit den Betroffenen geben, mit dem Ziel, bestenfalls noch in dieser Woche die Aufarbeitung abzuschließen, entsprechende Konsequenzen daraus abzuleiten und die Öffentlichkeit darüber zu informieren.

Dabei wirkt die Aufarbeitung deutlich über die U19 des FC Carl Zeiss Jena hinaus. So stellt die Tatsache, dass die Elternvorwürfe ohne Einbeziehung der Gremien und vor deren hinreichenden Klärung von Heiko Nowak (Leiter des Nachwuchsleistungszentrums) und Stefan Treitl (Leiter Individualisierung und Spielerentwicklung) im Namen des Vereins an die Elternschaft der U19 öffentlich gemacht wurden, einen nicht zu tolerierenden Vertrauensbruch dar und hat dem gesamten FC Carl Zeiss Jena und dessen Nachwuchsleistungszentrum, in dem eine Vielzahl engagierter und hochqualifizierter Kolleginnen und Kollegen sehr gute und wertvolle Arbeit leisten, massiv geschadet.

Aus diesem Grund wurde Heiko Nowak vom Präsidium des FC Carl Zeiss Jena mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums entbunden. Stefan Treitl hat erklärt, seine Aufgaben als Leiter Individualisierung und Spielerentwicklung im Rahmen eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses beim Verein bis zur Klärung der Vorwürfe ruhen zu lassen.

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