Lutz Pfannenstiel hielt es wohl für eine gute Idee, den Countdown zum Klassenerhalt noch am Ort der Blamage mit markigen Worten zu starten. „Wir sind noch nicht tot, wir haben noch 10 Spiele“, sagte der scheidende Sportvorstand von Fortuna Düsseldorf mit Blick auf den bevorstehenden Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga.
Nach dem peinlichen Aus des Erstligisten im Viertelfinale des DFB-Pokals beim Viertligisten 1. FC Saarbrücken klingelte den Zuhörern allerdings vor allem das Wort „noch“ in den Ohren. Schließlich machte der schwache Auftritt der Fortuna beim Spitzenreiter der Regionalliga Südwest kaum Mut für die entscheidenden Wochen.
Erst schafften es die Rheinländer nur durch ein glückliches Last-Minute-Tor von Mathias Jörgensen in die Verlängerung. Dann spielten die Düsseldorfer in der Extra-Zeit derart schlecht, dass sie das Elfmeterschießen eigentlich nicht verdient hatten. Beim Drama vom Punkt (6:7) versagten die Schützlinge von Trainer Uwe Rösler viermal und konnten dabei zwei „Matchbälle“ nicht verwandeln - das passte perfekt ins Bild.
Trainer Rösler gibt sich geheimnisvoll
Im Anschluss an das Aus vor 6800 Zuschauern in Völklingen, wodurch die Düsseldorfer neben der Chance auf große Aufmerksamkeit im Halbfinale auch die Prämie in Höhe von 2,8 Millionen Euro verspielt hatten, mutierte Rösler zur Sphinx. „Ich habe eine Erklärung. Aber die sage ich Ihnen nicht“, antwortete der Coach geheimnisvoll auf die Frage, warum seine Schützlinge vor allem in der Verlängerung nichts auf die Reihe gebracht hatten.
Den Ansatz einer Erklärung für das Scheitern kurz vor dem ersten Halbfinal-Einzug seit 24 Jahren lieferte immerhin Florian Kastenmeister. „Vielleicht war in den Köpfen noch das Spiel vom Freitag drin“, verwies der Keeper auf die zurückliegende Enttäuschung in der Liga, als die Fortuna gegen Hertha BSC trotz einer 3:0-Führung nicht über ein 3:3 hinauskam.
Sonntag wartet das Kellerduell gegen Mainz 05
Das Spiel gegen die Berliner und die Partie beim FCS wird den Profis sicher noch in den Knochen stecken, wenn der Drittletzte am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) in der Liga zum Kellerduell beim Viertletzten FSV Mainz 05 antreten muss. „Natürlich haben die beiden spiele sehr weh getan“, gab Pfannenstiel zu - und beschwor den Zusammenhalt: „Wir müssen alle gemeinsam die nächsten Spiele fokussiert angehen - das ist das Wichtigste.“ (sid)