Es ist insgesamt ein Irrtum, dass unser Vorsitzender Ali Celebi die dicken Gehälter zahlt. Er hat doch mit einigen Akteuren verhandelt, die dachten, sie könnten sich bei uns die Taschen voll machen, und dann zu anderen Vereinen gewechselt sind. Zu uns kommen Kicker, die denken, hier kann sich etwas entwickeln oder ich kann mit einem Profi zusammen zocken und bei dem etwas lernen.
Ich bin einfach der Meinung, dass ein Konzept, bei dem man sich sozusagen den Erfolg erkaufen will, zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich kann es kurz- oder mittelfristig mit einigen Aufstiegen verbunden sein, aber auf die Dauer gehen diese Clubs dann doch baden. Du musst immer eine Struktur in den Verein bekommen. Und das erreichst du nicht, wenn du dir Kicker holst, die zwar Qualität mitbringen, aber eine Söldner-Mentalität an den Tag legen und wenn das Ziel verpasst wurde, sich sofort den nächsten Club suchen. Je höher du kommst, desto schwieriger wird es, mit einem zusammengewürfelten Haufen Siege zu feiern. Man sieht nämlich erst, ob ein richtig guter Teamgeist vorhanden ist, wenn man in einer Saison in eine Phase kommt, in der sich der eine für den anderen den Arsch aufreißen muss.
Wir hatten in Bayern mal das Beispiel Türkgücü München. Ein Teppichhändler hat damals für Furore gesorgt, als er in fünf, sechs Jahren von der Kreis- in die Bayernliga durchmarschiert ist. Jeder hat darüber gesprochen und sah auch erst nicht schlecht aus, aber inzwischen ist Türkgücü wieder da gelandet, wo es angefangen hat. Ich bleibe auf jeden Fall bei dem Motto: Geld schießt keine Tore!