"Dein Tod ist für uns immer noch allgegenwärtig. Er hat uns alle sprachlos gemacht, fassungslos, hilflos. Wir waren wie gelähmt, als wir die unerträgliche Nachricht bekommen haben. Wir waren nicht in der Lage, unsere Trauer in Worte zu fassen. Wir waren nicht in der Lage, ein paar Tage später Fußball zu spielen. Wir konnten nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen", heißt es in dem von der kompletten Nationalmannschaft unterzeichneten Schreiben.
Wie zuvor auch DFB-Präsident Theo Zwanziger stellten die Nationalspieler nach dem Selbstmord von Enke am Dienstag vor einer Woche in dem Brief immer wieder die Frage nach dem Warum. "Wir haben zusammen geschwiegen, zusammen geweint und zusammen nach Antworten gesucht, aber eigentlich immer nur neue Fragen gefunden. Quälende Fragen nach dem Warum. Warum konnten wir Dir nicht helfen? Warum konntest und wolltest Du uns nicht von Deinen Problemen erzählen? Warum ist es in unserem Leistungssport, in unserer Leistungsgesellschaft nicht möglich, Angst und Krankheit auszusprechen?"
Noch immer unbegreiflich scheint für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), dass Enke oftmals das Gefühl gehabt haben muss, vielmehr verlieren zu können als ein Fußballspiel. "Dein Tod ist so trostlos. Aber wir werden alles dafür tun, in Deinem Sinn weiterzumachen, guten Fußball zu spielen, erfolgreich zu sein. Und uns dafür einzusetzen, dass Vorurteile und Stigmatisierungen im Fußball keinen Platz haben. Wir sind ein Team. Und Du wirst immer ein Teil dieses Teams bleiben."