Im Testspiel gegen TSG Hoffenheim II (0:0) feierte Tobias Kraulich sein Debüt für Rot-Weiss Essen. Der Innenverteidiger, der Ende Mai von Dynamo Dresden an die Hafenstraße wechselte, wurde nach seiner langwierigen Oberschenkelverletzung von den Essener Verantwortlichen behutsam aufgebaut. Am Sonntag stand er dann erstmals auf dem Feld und spielte 30 Minuten.
"Das war auch so geplant. Wir sind da sehr vorsichtig herangegangen, wofür ich auch echt dankbar bin. Wenn man vier Monate muskuläre Probleme hatte, dann bringt es nichts, dass man direkt zweimal am Tag trainiert", erklärte Kraulich nach der Nullnummer gegen die TSG-Reserve.
Während RWE defensiv solide verteidigte, fehlten im Offensivspiel Präzision und Durchschlagskraft. Ähnlich sah es auch der 25-Jährige: "Hinten standen wir relativ gut. Wir haben das umgesetzt, was der Trainer auch sehen wollte. Im Spiel mit dem Ball muss sich noch einiges ändern. Wir müssen schneller und zielstrebiger spielen. Wir hatten keine richtige Torchance in 90 Minuten. Der Gegner war zwar ein sehr guter Regionalligist, aber trotzdem ein Regionalligist. Das darf und sollte nicht unser Anspruch sein."
Durch einen gesunden Kraulich erhöhen sich für Cheftrainer Christoph Dabrowski auch die Optionen in der Defensive. Trotz des Abgangs des letztjährigen Abwehrchefs Felix Götze (SC Paderborn) ist RWE in der Innenverteidigung mit Kraulich, Michael Schultz (kam von Viktoria Köln), José-Enrique Ríos Alonso und Eigengewächs Mustafa Kourouma gut aufgestellt.
Auch deshalb wurde in den jüngsten beiden Testspielen eine Dreierkette getestet. In der vergangenen Saison spielte RWE meist in einem 4-2-3-1- oder 4-1-4-1-System, nur in seltenen Fällen wurde die Formation auf eine Dreierkette umgestellt. Für Kraulich ist die taktische Ausrichtung relativ egal: "Ich habe in Meppen auch schon Dreierkette gespielt. Wir spielen das, was der Trainer von uns verlangt. Das ist ja auch immer abhängig vom Personal."
Beide Vereine haben eine Riesen-Strahlkraft. Das kann man definitiv miteinander vergleichen. Der Unterschied ist wahrscheinlich, dass es hier in der Region gefühlt 15 Vereine gibt, die in den ersten drei Ligen spielen. In der Region Dresden ist es nur ein Verein. Ich habe aber bereits zweimal in Essen gespielt, das war schon geil.
Tobias Kraulich.
Nach seinem einjährigen Intermezzo in Dresden freut sich der großgewachsene Innenverteidiger nun auf seine neue Herausforderung an der Hafenstraße: "Beide Vereine haben eine Riesen-Strahlkraft. Das kann man definitiv miteinander vergleichen. Der Unterschied ist wahrscheinlich, dass es hier in der Region gefühlt 15 Vereine gibt, die in den ersten drei Ligen spielen. In der Region Dresden ist es nur ein Verein. Ich habe aber bereits zweimal in Essen gespielt, das war schon geil."