Als Takashi Uchino den Ball in den Düsseldorfer Himmel schoss, war die Enttäuschung bei Fortuna Düsseldorf riesig.
"Es tut gerade einfach nur weh. Es tut richtig, richtig weh", sagte Kapitän Andre Hoffmann mit feuchten Augen: "Es bricht eine Welt in einem zusammen, das muss ich so deutlich sagen."
Nach dem 3:0 im Hinspiel verloren die Rheinländer am Montagabend das entscheidende zweite Duell mit dem VfL Bochum auf dramatische Weise: Nach einem 0:3 nach 120 Minuten entschied das Elfmeterschießen (5:6) - zuungunsten des Zweitligisten, in dessen Umfeld schon so viele mit dem Aufstieg gerechnet hatten. Doch Hoffmann und Uchino scheiterten vom Punkt – und kosteten ihren Ex-Kollegen Daniel Ginczek eine halbe Million Euro.
Ja, mit Uchinos Stolperschuss war der Montag auch ein gebrauchter Abend für Daniel Ginczek vom Drittliga-Absteiger MSV Duisburg. Der Stürmer war im Winter aus Düsseldorf an die Wedau gekommen. Der 33-Jährige sollte die Zebras mit Toren vor dem Abstieg in die 3. Liga bewahren, doch die Saison lief sportlich auch für Ginczek enttäuschend. Mit dem möglichen Aufstieg der Fortuna winkte immerhin noch ein finanzielles Trostpflaster.
Bei der Vertragsauflösung mit Fortuna Düsseldorf im Januar soll eine Aufstiegsprämie in Höhe von 500.000 Euro Bestandteil der Vereinbarung gewesen sein. Die sind nun futsch, die Landeshautstädter spielen weiterhin in der 2. Liga. Für Ginczek gibt es einen Bundesliga-Nachschlag aus Düsseldorf.
Beim MSV kam Daniel Ginczek in 14 Partien auf zwei Tore - ein Doppelpack beim 3:1-Sieg im Auswärtsspiel beim SC Verl. Für Düsseldorf hatte er in zwei Jahren 46 Spiele bestritten, spielte zuletzt vor dem Duisburg-Wechsel auch wegen Verletzungen nur eine untergeordnete Rolle.
Dass die Düsseldorfer Anhänger unmittelbar nach der Entscheidung das Team trotz der verpassten Bundesliga-Rückkehr am Montagabend feierten, machte Andre Hoffmann wiederum „sprachlos. Ich weiß, wie sehr sich jeder Einzelne da draußen diesen Ausstieg gewünscht hat. Dann diese Reaktion zu bekommen, das ist unglaublich. Das bedeutet uns als Gruppe wahnsinnig viel.“
Nichtsdestotrotz war es ein schwacher Trost, nachdem Philipp Hofmann (18./66.) und der Ex-Düsseldorfer Kevin Stöger (70., Handelfmeter) den Bundesligisten in die Verlängerung und so das Elfmeterschießen ermöglicht hatten.