Es kam einem nicht so vor, doch das 1:0 gegen Unterhaching nach 70 Minuten war erst der zweite Treffer von Caspar Jander im Trikot des MSV Duisburg. Und er war von ganz besonderer Wichtigkeit. Durch das erste Erfolgserlebnis der Saison haben die Zebras die Rote Laterne in der 3. Liga abgegeben und den Anschluss zum rettenden Ufer geschafft.
Über seine gelungene Einzelaktion wollte das Duisburger Eigengewächs nach dem Spiel gar nicht viel sprechen. „Wir sind einfach froh, gewonnen und die ersten drei Punkte eingefahren zu haben. Jetzt wollen wir weitermachen“, sagte Jander und erkannte unter Engin Vural einen klaren Aufschwung. „Es geht in die richtige Richtung. Wir müssen weiter Gas geben. Dann wird das gut.“
Den Druck hat das MSV-Talent vollends gespürt, doch Jander bleibt komplett bei sich. „Wir haben einen klaren Kopf behalten dafür, dass die Situation sehr angespannt ist. Natürlich spürt man den Druck von außen. Aber es bringt nichts, sich selbst Druck zu machen. Dann wird man nur ängstlich.“
Wie wertvoll der dribbelstarke und torgefährliche Mittelfeldmann inzwischen für die Zebras ist, zeigt allein die Tatsache, dass die Partie in Saarbrücken am kommenden Wochenende durch Janders erneute Einladung zur deutschen U20-Nationalmannschaft verlegt worden ist. Den Trubel um seine Person versucht der Siegtorschütze und Matchwinner gegen Haching so gut es geht auszublenden.
„Es ist schon eine große Wertschätzung für mich. Aber ich sage oft, dass ich das ganze Drumherum nicht so gerne mag. Ich spiele einfach Fußball und möchte da nicht so ein großes Ding draus machen. Wir wollen gemeinsam erfolgreich sein“, erklärte Jander, der mit dem Adler auf der Brust zuletzt auch noch offensiver agiert hat als im weiß-blauen Trikot.
Der Ex-Schalker ist der Hoffnungsträger bei den Duisburgern. Dass er irgendwann nicht mehr zu halten sein wird, dürfte allen bewusst sein. Kurzfristig möchte der gebürtige Münsteraner seinen Klub wieder auf die richtige Bahn bringen.
Die besondere Fan-Aktion vor dem Heimsieg am Samstag hat Duisburgs Nummer 18 zutiefst beeindruckt. „Der Empfang war unglaublich. Es ist unfassbar, wie laut es auch im Stadion in den letzten 20 Minuten war. Man merkt einfach, dass die ganze Stadt für den Fußball lebt.“