Gemischte Gefühle hatte Cedric Harenbrock nach dem 0:0-Remis gegen den VfB Oldenburg. Der offensive Mittelfeldspieler von Rot-Weiss Essen spielte in dieser Partie zum ersten Mal in der Saison über die volle Distanz und war an vielen Angriffen direkt beteiligt. Entsprechend freute er sich über das Vertrauen von Trainer Christoph Dabrowski:
"Wenn wir das Spiel gewonnen hätten, wäre ich nochmal deutlich glücklicher. Ich hatte meine Aktionen, aber ich hätte gerne noch deutlich mehr Ballaktionen gehabt. Aber: Ich war lange raus und jetzt erst das zweite Mal in Folge von Anfang an dabei."
Unabhängig vom Ergebnis konnte bei RWE niemand so richtig zufrieden mit der Gesamtleistung der Mannschaft sein. Zu wenig Mut, Engagement und Offensivfreude im ersten Durchgang und eine schwache Chancenverwertung nach der Pause. Oldenburg war ein schlagbarer Gegner, aber in der aktuellen Form kann und muss Essen wohl mit einem Punkt leben.
Auch Essens Blondschopf fiel es in den Katakomben schwer, diese Punkteteilung genau einzuordnen: "Wir sind nicht ganz zufrieden und hätten zuhause gerne gewonnen. Meiner Meinung nach müssen wir noch dominanter spielen. Die Situation ist trotzdem in Ordnung. Wir haben eigentlich keinen großen Druck, müssen mit breiter Brust spielen und unseren Fußball durchziehen. Das machen wir noch nicht mit hundertprozentiger Überzeugung. Vielleicht ist auch ein bisschen Angst dabei, hinten den entscheidenden Treffer zu kassieren."
Vor dem Gastspiel beim SV Meppen (06. Mai, 14 Uhr) haben die Rot-Weissen weiterhin alles in der eigenen Hand. Die Ausgangslage ist klar: Sollte RWE die drei Punkte aus dem Zwickau-Spiel zugesprochen bekommen und in Meppen gewinnen, dann reichen Patzer der direkten Konkurrenten Oldenburg und Bayreuth (beide dürften nicht siegen) zum vorzeitigen Klassenerhalt.
Harenbrock, der dienstälteste Spieler im RWE-Kader, möchte den Drittliga-Verbleib so früh wie möglich unter Dach und Fach bringen: "Noch ist es nicht vorbei. Es kann alles passieren. Wenn du selbst gar kein Spiel mehr gewinnst, aber dafür die Mannschaften von unten, dann ist nichts entschieden. Wir müssen schon die Spannung hochhalten. Für Meppen geht es um alles. Die dürfen wir auf keinen Fall unterschätzen."