Rot-Weiss Essen hatte vor Saisonbeginn zwei Ziele ausgesprochen. Den Klassenerhalt in der 3. Liga und den Gewinn des Niederrheinpokals. Am Dienstagabend waren die Essener im Niederrheinpokal-Halbfinale zu Gast beim Regionalliga-Aufsteiger 1. FC Bocholt.
Um dem Pokal-Sieg einen Schritt näher zu kommen, musste RWE in Bocholt gewinnen. Dieses Ziel erreichte Essen, aber der Favorit kam durch den 6:5-Sieg nach Elfmeterschießen gerade eben mit einem blauen Auge davon.
Im Pokal zählt nur das Weiterkommen, aber die Leistung warf Fragen auf. Cheftrainer Christoph Dabrowski bemängelte nach dem Abpfiff die fehlende "Körpersprache" in der zweiten Halbzeit und Verlängerung. Dass die Bereitschaft in einer Partie, wo es um den Finaleinzug und ein Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen geht, nicht stimmt, macht den Fans Sorgen.
Denn es stehen wichtige und richtungsweisende Partien auf dem Programm. Jetzt liegt der Fokus in den kommenden zwei Monaten komplett auf dem Liga-Betrieb.
Durch drei Niederlagen aus den vergangenen vier Partien beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz "nur" noch fünf Zähler. Um den Abstand wieder zu vergrößern, braucht die Dabrowski-Elf dringend Punkte.
Abgerechnet wird nach 38 Spieltagen. Mich hat die Tabelle nie getäuscht. Es war klar, dass es bis zum letzten Spieltag ein weiter Weg ist. Zum Prozess einer Saison gehört dazu, dass man auch mal eine Phase hat, wo die Ergebnisse nicht so stimmen.
Christoph Dabrowski.
Der Coach spricht über den aktuellen Trend: "Das ist nicht einfach zu erklären. Wir waren in Saarbrücken und gegen Wehen Wiesbaden leistungsmäßig nicht an unserem Limit. Das waren hohe Hürden, keine Frage, aber jeder Einzelne hätte eine Schippe drauflegen müssen. Abgerechnet wird nach 38 Spieltagen. Mich hat die Tabelle nie getäuscht. Es war klar, dass es bis zum letzten Spieltag ein weiter Weg ist. Zum Prozess einer Saison gehört dazu, dass man auch mal eine Phase hat, wo die Ergebnisse nicht so stimmen. Wir müssen Mittel und Lösungen finden, dass wir als Mannschaft die Dinge wieder in die andere Richtung bewegen."
In den nächsten drei Begegnungen trifft Rot-Weiss mit der U23 des SC Freiburg (01. April), Dynamo Dresden (08. April) und den SV Waldhof Mannheim (16. April) auf drei Teams aus dem oberen Tabellendrittel. Es ist ein anspruchsvolles Programm, aber in der Hinrunde holte RWE aus den Partien sieben Punkte.
Dabrowski fordert, dass seine Mannschaft wieder die Grundtugenden abruft: "Wir wollen eine Mannschaft sein, die extrem gut verteidigt, schwer zu bespielen ist und die den Gegner vor Probleme stellt. Dann haben wir eine Grundlage, dass wir Nadelstiche setzen, über unsere gefährlichen Standards Tore erzielen und das Glück erzwingen. Da spielt es keine Rolle, gegen welchen Gegner wir spielen. Wir haben oft genug bewiesen, dass wir in der Lage sind, eine Reaktion zu zeigen. Das kommt aber nicht von alleine – wir müssen was dafür tun."