Nach der 0:4-Testpielniederlage bei der Generalprobe in Paderborn äußerte Torsten Ziegner, dass er seine Startelf schon im Kopf habe. In die Karten schauen ließ sich der Trainer des MSV Duisburg wenig überraschend nicht. Da der 45-Jährige nach der Genesung von Benjamin Girth in fast allen Vorbereitungsspielen mit zwei Stürmern spielen ließ, gilt die Doppelspitze auch im Ludwigsparkstadion als wahrscheinliches, für ein Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten zeitgleich aber auch mutiges Szenario.
Nach Einschätzung unserer Redaktion könnten die Zebras in einer defensiven 4-4-2-Formation mit zwei Sechsern beginnen: Müller – Feltscher, Mai, Senger, Mogultay – Bakalorz, Jander – Stoppelkamp, Ajani – Girth, Bouhaddouz.
Vor der gesetzten Nummer eins Vincent Müller steht Ziegner hinten rechts vor einer der schwierigsten Entscheidungen. Rolf Feltscher dürfte im Duell mit Joshua Bitter knapp die Nase vorn haben. Auf der linken Abwehrseite hatte Baran Mogultay Niklas Kölle schon vor der Winterpause aus der Startelf verdrängt. In der Innenverteidigung führt an Sebastian Mai und Marvin Senger kein Weg vorbei. Zuletzt durfte sich an der Seite des Abwehrchefs auch Tobias Fleckstein beweisen.
Die Doppelsechs gehört Caspar Jander und Marvin Bakalorz. Das Eigengewächs und der ehemalige Bundesligaspieler ergänzen sich gut, Jander schaltet sich gerne mit nach vorne ein. Abzuwarten bleibt, ob Abräumer Bakalorz seine Rückenprobleme bis zum Wochenende in den Griff bekommt. Ansonsten stehen Marlon Frey, Niclas Stierlin, Jonas Michelbrink oder Marvin Knoll als Alternativen bereit.
Sicher in der Offensive auflaufen wird Kapitän Moritz Stoppelkamp. Marvin Ajani könnte den zweiten Flügel bekleiden, da Kolja Pusch eher hinter den Spitzen agiert und Alaa Bakir sein Comeback nach (Trainingsrückstand nach Meniskusriss) weiter aufschieben muss.
Im Sturmzentrum deutete zu Beginn der Vorbereitung vieles auf Benjamin Girth als alleinige Spitze hin. Der 30-Jährige überzeugte nach seinem Wechsel aus Braunschweig auf Anhieb, bis ihn eine Schultereckgelenkssprengung für drei Monate außer Gefecht setzte. Aziz Bouhaddouz blieb mit nur zwei Hinrundentoren bisher hinter seinen Erwartungen zurück. Vier Treffer in der Vorbereitung vergrößern die Startelfchancen des Marokkaners.
Gut möglich, dass Ziegner in Saarbrücken auf einen Stürmer verzichtet, der Trainer stattdessen einem weiteren Mittelfeldspieler das Vertrauen schenkt und doch auf das bewährte 4-2-3-1-System setzt. Eine zusätzliche Option wäre ein 3-5-2-System mit einem weiteren Innenverteidiger. So oder so erwartet die Meidericher am Samstag im ersten Pflichtspiel in 2023 eines der schwierigsten Auswärtsspiele der gesamten Saison.