Eigentlich läuft es beim MSV Duisburg doch häufig so: Wenn nach vorne nicht viel funktioniert, kommt Kapitän Moritz Stoppelkamp und erlöst die Zebras mit einer Einzelaktion. Doch beim 0:1 beim SC Verl am Sonntag warteten über 1000 mitgereiste Zebra-Fans vergeblich auf den großen Auftritt des Routiniers und Leistungsträgers (Der Spielverlauf zum Nachlesen im Liveticker).
Stoppelkamp blieb genauso blass wie seine Offensiv-Kollegen. Bis zum Abpfiff brachten die Duisburger keine nennenswerte Torchance zustande. Die Verler brannten auch kein Angriffs-Feuerwerk ab, ihnen reichte der Treffer von Tobias Knost nach der Pause (57.).
"Die Art und Weise, wie die wir gespielt haben - das war leider nichts heute. Letztendlich haben wir zurecht verloren", ärgerte sich Stoppelkamp nach Abpfiff am Magenta-Mikrofon. Die Defensiv-Leistung sei einigermaßen in Ordnung gewesen, "aber offensiv war das zu wenig".
Wo der 35-Jährige die Gründe für den harmlosen Auftritt sah? "Wir waren zu mutlos, in vielen Aktionen sehr unglücklich. Insbesondere ich habe gar nicht stattgefunden", antwortete Stoppelkamp selbstkritisch. Der MSV blieb zum zweiten Mal in Serie ohne Tor. Und Stoppelkamp durchlebt nach drei Toren und vier Vorlagen in den ersten fünf Partien derzeit auch ein kleines Tief. Nur eine Torbeteiligung sprang an den letzten vier Spieltagen heraus - der MSV blieb jeweils sieglos.
Stoppelkamp sprach gar von einem "Rückfall in alte Zeiten" und haderte: "Wir haben uns leider nicht genug gewehrt. Verl hat es gut gemacht. Es war eine absolut verdiente Niederlage, die wahrscheinlich noch höher hätte ausfallen müssen."
Immerhin: Trotz anstehenden Länderspielpause hat Duisburg zeitnah die Gelegenheit für eine Trotzreaktion. Am kommenden Freitag (19 Uhr) steigt der Niederrheinpokal-Knaller bei Rot-Weiß Oberhausen. "Wir müssen es am Freitag gegen RWO besser machen", forderte Stoppelkamp vor dem Duell bei seinem Ex-Klub. Es sei ein extrem wichtiges Spiel für den MSV. "Wir haben uns in den letzten Jahren im Pokal nicht mit Ruhm bekleckert. Auch wirtschaftlich gesehen müssen wir weiterkommen und am besten den Pokal gewinnen."