Lange Zeit sah der MSV Duisburg wie der sichere Derbysieger aus, doch innerhalb weniger Minuten kam Rot-Weiss Essen zurück ins Spiel, konnte es aber nicht ganz drehen. Für MSV-Trainer Torsten Ziegner fühlte sich das Unentschieden trotzdem wie eine Niederlage an, obwohl er mit der Leistung seiner Mannschaft insgesamt zufrieden war.
Vor allem der furiose Auftakt hat dem Trainer gut gefallen, da seine Spieler die Vorgaben umgesetzt hätten. "Wir waren ab der ersten Minute voll im Spiel, haben Essen immer wieder zu Fehlern gezwungen und viele Situationen am und im gegnerischen Sechzehner gehabt." Folgerichtig sei seine Mannschaft verdient nach sechs Minuten in Führung gegangen.
Überlegene 65 Minuten reichen nicht aus
Das Momentum konnte der MSV aber nicht für sich nutzen, um vor der Halbzeit noch nachzulegen und die Führung auszubauen. "Da haben wir aus eigener Initiative das Tempo verschleppt und Essen nicht mehr so beschäftigt, wie wir es gerne wollten", ärgerte sich Ziegner im Nachhinein, nicht mehr Profit aus der Überlegenheit geschlagen zu haben.
Die zweite Halbzeit sollte dementsprechend nach dem Vorbild der ersten 45 Minuten bestritten werden - was zunächst auch gelang. "Nichts deutete darauf hin, dass das Spiel nochmal in eine andere Richtung kippen könnte." Doch eine einzige Situation habe dann den gesamten bisherigen Spielverlauf auf den Kopf gestellt.
Mit Einstellung der Spieler "hoch zufrieden"
Ziegner bemängelt vor dem Anschlusstreffer durch Simon Engelmann "die fehlende Klarheit in der Verteidigung, wo wir den Ball einfach rausschlagen müssen." Ab da sei das Spiel für seinen Geschmack zu wild gewesen und dem MSV aus den Händen geglitten. "Am Ende haben wir ja sogar Glück, nicht das 3:2 zu kassieren, was total unverdient gewesen wäre."
So bleibt in Duisburg das Gefühl, zwei Punkte verloren zu haben. Trotzdem sei Ziegner mit der Art und Weise, wie seine Spieler die Partie bestritten haben, hoch zufrieden. "Wir werden aus dieser Nummer lernen und ich bin auch zuversichtlich, weil die Jungs komplett mitziehen und keiner den Kopf hat hängen lassen."
Begeistert zeigte sich der 44-Jährige auch von dem Rahmen, in dem die Partie stattfand. "Das ganze Drumherum hat sich nach Fußball pur angefühlt", schwärmte Ziegner von der gesamten Derby-Stimmung. "Da haben beide Mannschaften und Fanlager ihren Teil zu beigetragen."