Was für eine Schlussphase - aber ohne Happy End für den MSV Duisburg. Die Zebras unterlagen daheim gegen den 1. FC Saarbrücken mit 3:4 (0:1), waren nach 78 Minuten sogar noch mit 1:4 in Rückstand. Doch Duisburg kam beinahe noch einmal zurück, hatte sogar noch die Chance aufs 4:4. Der Lucky Punch gelang jedoch nicht, so dass der MSV das erste Heimspiel des Jahres verlor.
Hagen Schmidt hatte sich viel von der taktischen Umstellung von Vierer- auf Dreierkette erhofft. Doch schon nach zwölf Minuten musste der Trainer des MSV Duisburg massive Abstimmungsschwierigkeiten in seiner Defensive beobachten. Und die hatten wie so oft in dieser Saison Folgen: Mit der ersten Chance gingen die Gäste in Führung. Saarbrücken reichte ein langer Ball von Ex-Zebra Lukas Boeder, um die gesamte Duisburger Abwehr zu überspielen. Leroy Kwadwo und Oliver Steurer waren schlecht positioniert, Sebastian Jacob konnte den Ball unbedrängt kontrollieren und gekonnt zum frühen 1:0 einschießen.
Der MSV zeigte zunächst die richtige Reaktion. Neuzugang Marvin Knoll zirkelte einen schnittigen Freistoß aus gut 20 Metern mit seinem linken Fuß knapp am rechten Pfosten vorbei (17.). Auffällig: Auch der zweite Neue, John Yeboah, machte über die rechte Offensivseite viel Betrieb. Der dribbelstarke Außenspieler kam nach 20 Minuten beim 1:0 in Havelse am Sonntag zu seinem ersten Startelfeinsatz für den MSV. Yeboah ersetzte den gelbgesperrten Marvin Ajani. Aziz Bouhaddouz kehrte nach überstandenem Infekt in den Kader zurück, dem wie vor einer Woche auch der U19-Akteur Caspar Jander wieder angehörte.
Die Gäste gaben spielerisch auf dem frisch verlegten Grün in der Schauinsland-Reisen-Arena den Ton an. Bis auf den gefährlichen Standard von Knoll brachten die Hausherren im ersten Durchgang auf dem Weg nach vorne nicht viel auf den Kreis. Orhan Ademi scheiterte kurz vor dem Pausenpfiff noch am Außennetz. Einer der wenigen Momente, in denen sich die Meidericher überhaupt mal bis in den Strafraum spielen konnten.
1. FCS: Batz; Ernst (72. Müller), Boeder, Zellner, Krätschmer, Jänicke (84. Gnaase), Zeitz, Scheu (67. Deville), Jacob (72. Gouras), Günther-Schmidt (81. Steinkötter), Grimaldi.
Schiedsrichter: Martin Speckner
Zuschauer: 750
Gelbe Karten: Zellner (18.), Pusch (19.), Ernst (24.), Knoll (37.), Zeitz (53.), Krätschmer (61.), Batz (90.).
Tore: 0:1 Jacob (12.), 0:2 Scheu (64.), 0:3 Grimaldi (69.), 1:3 Bouhaddouz (74.), 1:4 Grimaldi (78.), 2:4 Bouhaddouz (81.), 3:4 Ademi (88.).
Ein Lebenszeichen dann kurz nach Wiederanpfiff, als Moritz Stoppelkamp Orhan Ademi mit einem präzisen langen Ball perfekt in Szene setzte. Doch der beste MSV-Angreifer der Saison fand seinen Meister in FCS-Keeper Daniel Batz (51.). Im Gegenzug hielt Leo Weinkauf sein Team im Duell mit dem ehemaligen Uerdinger Adriano Grimaldi im Spiel (52.). Duisburg wurde deutlich aktiver und kam durch Marvin Bakalorz (54.), Stoppelkamp (59.) und Yeboah (62.) zu weiteren gefährlichen Abschlüssen.
Saarbrücken eiskalt, Duisburg wehrt sich nochmal spät
Das Tor machten allerdings die effektiven Gäste, mitten in der Duisburger Druckphase. Robin Scheu scheiterte im ersten Versuch noch an Weinkauf, der zweite prallte dann aber aus spitzem Winkel am Torhüter ab und von dort aus in die Maschen (64.). Nur fünf Minuten später sorgte Grimaldi für die Vorentscheidung (69.). Bouhaddouz' Jokertor nach guter Vorarbeit von Pusch (74.) ließ den MSV kurzzeitig noch einmal hoffen, bis erneut Grimaldi mit seinem zweiten Treffer den alten Abstand wiederherstellte (78.). In den letzten zehn Minuten feierte der erst 18-Jährige Caspar Jander sein Profidebüt. Kaum war der U19-Spieler auf dem Feld, stach Bouhaddouz erneut zu (81.).
Und dann wurde es richtig wild. Ademi verkürzte zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit noch auf 3:4, der eingewechselte Julian Hettwer hatte wenig später sogar das 4:4 auf dem Fuß. Die packende Schlussphase brachte jede Menge Dramatik mit sich. Bouhaddouz vergab noch zwei Riesenmöglichkeiten per Abfälscher und Volley-Abnahme. Doch es sollte nicht mehr sein. Die Zebras konnten sich nicht belohnen und bleiben auf einem Abstiegsplatz in der 3. Liga hängen. Für die Schmidt-Elf geht es schon am Mittwochabend mit dem nächsten Heimspiel gegen den souveränen Spitzenreiter aus Magdeburg (19 Uhr) weiter.