"Wir - das heißt alle Gremien - haben kurzfristig zusammengesessen und die Gremien haben einstimmig beschlossen, dass wir uns von Lukas Kwasniok mit sofortiger Wirkung trennen. Wir sollten trotzdem nicht vergessen, dass wir diesem Trainer verdanken, dass wir noch in dieser Liga sind. Aber wir haben die Kurve nicht bekommen, sondern sind aus dieser Kurve hinausgetragen worden", erklärt Klaus Berka, Jenas Präsident, die Entlassung Kwasnioks.
Als Kwasniok sich bei der Mannschaft verabschiedete, flossen bei manchen Spielern die Tränen. Kapitän Dominic Volkmer veröffentlichte einen emotionalen Post im sozialen Netzwerk Instagram, in dem er sich bei Kwasniok bedankt. „Du hast uns als Spieler und als Menschen besser gemacht. An dir lag es ganz sicher nicht.“ Einige Spieler teilen die Botschaft, andere klicken auf „Gefällt mir“ – darunter auch Reservisten, die gar nicht zum Einsatz gekommen sind.
Der Deutsch-Pole hatte die Mannschaft in der vergangenen Saison mit einem furiosen Endspurt und sechs Siegen aus den letzten sieben Spielen in der 3. Liga gehalten. In dieser Saison gelang ihm in zehn Begegnungen nur ein Remis. Neun Spiele wurden verloren. Das 1:2 gegen den MSV bedeutete dann das Kwasniok-Aus. Der 38-Jährige besaß ursprünglich einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021. Die Beurlaubung dürfte für Jena kostspielig werden.
Am Sonntag legte Geschäftsführer Chris Förster zunächst das Team für diese Woche fest. „Christian Fröhlich, unser Trainer der U 21-Oberligamannschaft, wird am Dienstag das Training übernehmen – unterstützt von Co-Trainer Lucca Strolz, Athletik-Trainer Max Habereder und Torwarttrainer Bernd Lindrath“, sagt Förster.
Antwerpen, Oral, Demuth und viele andere
Als mögliche Nachfolge-Kandidaten werden fast ein Dutzend Trainer gehandelt. Namen wie Dietmar Demuth, Nils Drube oder Tomas Oral fallen immer wieder. Gerüchte, wonach der Ex-Trainer des Berliner AK, Ersan Parlatan, der Topbewerber sei, weisen die Verantwortlichen in der "Ostthüringischen Zeitung" zurück.
Interessiert sind die Jenaer wohl auch an Marco Antwerpen, der im Sommer freiwillig beim Drittligisten Preußen Münster aufgehört hatte. Antwerpen war zuletzt auch beim 1. FC Kaiserslautern gehandelt worden. Er liebäugelt eigentlich mit einem Wechsel zu einem Drittliga-Top-Team oder gar Zweitligisten. In Jena würde auf ihn eine Herkulesaufgabe warten. Bleibt abzuwarten, wie die Kwasniok-Nachfolgersuche endet.