Die Mannschaft von Trainer Karsten Neitzel verlor von den letzten 27 Spielen nur ein einziges (0:2 gegen den BVB II) und ist aktuell seit 15 Partien ungeschlagen. Inbesondere die Defensive stellt die Angriffsreihen der Konkurrenz in schöner Regelmäßigkeit vor nahezu unlösbare Probleme.
Lediglich 25 Gegentore kassierten die „Störche“ in 36 Spielen. „Wir haben eine ganz klare Struktur im Spiel gegen den Ball, ein klares Muster, an welchem wir uns festhalten“, versucht Neitzel, das Erfolgsgeheimnis des KSV in Worte zu fassen: „Nach vorne versuchen wir, das Spiel offen zu gestalten und mit vielen Positionswechseln zu agieren. Das macht die Mannschaft gut und konstant.“
Nicht davon auszugehen ist, dass die große Kulisse von über 30.000 Anhängern die Kieler in irgendeiner Weise nervös machen wird. Denn auch vor fünfstelligen Zuschauerzahlen fuhren die Nordlichter in dieser Saison positive Ergebnisse ein. „In der dritten Liga vor 30.000 Zuschauern zu spielen, ist sensationell und total schön. Wir hatten das in dieser Saison ja schon in Dresden und Bielefeld, da haben wir 2:1 gewonnen und 2:2 unentschieden gespielt. Es ist für uns unerheblich, vor wie vielen Zuschauern wir spielen“, weiß Neitzel um die Nervenstärke seiner Mannschaft.
Und auch die Unterstützung der eigenen Fans scheint gewährleistet. Dass Holstein Kiel 34 Jahre nach seiner letzten Zweitliga-Saison wieder auf dem Sprung dorthin ist, macht sich im Umfeld der Norddeutschen immer stärker bemerkbar. „Ich gehe davon aus, dass 2.000 Kieler da sein werden“, freut sich der Chef-Coach: „Es gab in Kiel nach den letzten Jahren einiges zurückzuarbeiten und auch Fans im Kieler Umkreis zurückzuholen. Da sind wir gerade dran. Die 1.600 Anhänger, die kürzlich mit in Bielefeld waren, haben noch 20 Minuten nach Spielende im leeren Stadion gesungen. Das ist absolut großartig.“ Neitzel verweist derweil die von MSV-Präsident Ingo Wald getätigten Aussagen, nach denen der „Druck bei Kiel liegt“, ins Reich der Fabeln: „Wir haben null Druck. Uns hatte vor Saisonbeginn keiner auf dem Zettel.“
Die Ausgangsposition ist jedenfalls komfortabel: Selbst bei einer Pleite in Duisburg kann der KSV den Aufstieg immer noch über die Relegation packen.