Zu den Verletzten bei der Randale des KSC-Anhangs, der vor gerade einmal rund drei Monaten durch Ausschreitungen beim Abstieg des Klubs in die 3. Liga bundesweit für Negativschlagzeilen gesorgt hatte, gehörte auch eine von einem Faustschlag getroffene Polizistin.
Rund 150 KSC-Fans beteiligt
Die Beamten nahmen einen Krawallmacher wegen Verdachts auf Landfriedensbruch fest, 80 weitere Randalierer wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen und nach dem 3:0-Sieg der Gäste auf die Rückreise geschickt. Ein Sprecher der Dortmunder Polizei ging am Mittwoch auf SID-Anfrage von einer geplanten Aktion aus: "Ich denke, dass es Absprachen gegeben hat."
Rund 150 KSC-Fans hatten kurz vor der Ankunft am Stadion ihre Busse auf einer unmittelbar an der Arena vorbeiführenden Bundesstraße verlassen und den Eingang stürmen wollen. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein, auch um Konfrontationen der Karlsruher mit Dortmunder Anhängern zu verhindern. "Es war sehr auffällig, dass die Busse der Karlsruher auf der B54 gleichzeitig an einer Stelle hielten, an der man normalerweise nicht anhält", schilderte der Polizeisprecher die Eindrücke seiner Kollegen vor Ort weiter.
109 Hooligans vorübergehend festgenommen
Durch die Vorfälle in Dortmund ist einmal mehr die Karlsruher Anhängerschaft in der Diskussion über Gewalt im Fußball ein Thema. Nach dem KSC-Abstieg in der Relegation gegen Jahn Regensburg (2:2) hatten Rowdys der Badener zunächst im Stadion bengalische Feuer abgebrannt und sich danach rund um die Arena gewalttätige Auseinandersetzungen mit Jahn-Fans und der Polizei geliefert. Bei den Krawallen erlitten 18 Beamte und 58 weitere Personen Verletzungen. Die Polizei setzte vorübergehend über 109 Hooligans fest.
Das DFB-Sportgericht hatte den Karlsruher SC in mündlicher Verhandlung wegen fünf Fällen eines unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger dazu verurteilt, das der Rechtskraft des Urteils folgende Heimspiel der Saison 2012/2013 in der 3. Liga unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen. Das DFB-Bundesgericht bestätigte das Urteil.
Zur laufenden Saison hatten die 36 Profi-Vereine mit Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich sowie dessen Länder-Kollegen zur Vermeidung einer weiteren Eskalation der Gewalt Verbeserungen der bisherigen Sicherheitskonzepte vereinbart.