Das wird in Zukunft offiziell als Sparda-Bank-Hessen-Stadion bezeichnet. Mit einer 0:3 (0:1)-Pleite im Gepäck traten die Preußen die Heimreise vom letzten Hinrunden-Spiel an. Unnötig und ärgerlich, denn die Gastgeber präsentierten sich keineswegs angsteinflößend.
Ganz im Gegenteil. Die Mannschaft von Marc Fascher begann enorm schwungvoll und hatte schon in den ersten 120 Sekunden zwei große Torchancen. Erst scheiterte Philip Heise aus der Ferne, dann versagten Radovan Vujanovic aus kürzester Distanz die Nerven. Die Kickers fanden gegen den bissigen SCP nicht ins Spiel, hatten große Probleme im Spielaufbau und wirkten unkonzentriert. Doch nach einer knappen halben Stunde bewahrheiteten sich gleich zwei hinlänglich bekannte Regeln, ja, es lief im wahrsten Sinne des Wortes „standardmäßig“ ab. Erstens: Wer seine Chancen nicht nutzt, der wird bestraft. Zweitens: Wenn aus dem Spiel nichts geht, dann müssen eben Standardsituationen helfen. Freistoß Elton da Costa, Kopfball Marc Husterer, 1:0 für den OFC (27.).
Fortan bemühten sich die „Adlerträger“ sichtlich, um wieder die Kontrolle zu übernehmen, doch der Schwung der Anfangsphase konnte vor der Pause nicht mehr wiederbelebt werden. Und als der SCP nach dem Seitenwechsel die guten Vorsätze aus der Kabine umsetzen wollte, da schlug das Team von Arie van Lent erneut humorlos zu. Freistoß da Costa, Kopfball Stefan Vogler, 2:0 für den OFC (53.). Der Rest war seichter Zeitvertreib mit dem 3:0 durch den eingewechselten Stefano Cincotta (84.). Fascher haderte nach der Partie in erster Linie mit der schlechten Defensivarbeit bei den Freistößen der Kickers. „Da glaubst du draußen, dass da ein falscher Film läuft. Standardsituationen gehören zum Spiel, auch die muss man verteidigen.“
Für die Preußen bleibt nach der ersten Hälfte der Saison die Erkenntnis, dass die sportliche Bilanz eigentlich stimmt, mit mehr Qualität und Ruhe in der Offensive aber auch – besonders hinsichtlich der Platzierung – deutlich besser hätte ausfallen können.