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MSV: Schlicke knüpft Verlängerung an weitere Personalentscheidungen
Maulwurf oder Spitzelaffäre?

MSV: Schlicke knüpft Verlängerung an weitere Personalentscheidungen
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In der Hinrunde klappte beim MSV nicht wirklich viel.

Vorne wurden die besten Chancen reihenweise versemmelt und die Stimmung war zwischenzeitlich auf dem Nullpunkt. Doch es gab in diesen turbulenten Zeiten auch eine Konstante: die Abwehr. Die Innenverteidiger Björn Schlicke und Markus Brzenska dirigierten die Defensive und waren hauptsächlich für das stabile Bollwerk verantwortlich. Um so verwunderlicher war, dass ausgerechnet dieses Duo gegen den SV Wehen ein ums andere Mal ins Schwimmen geriet.

„Bloß weil wir wochenlang wenig zugelassen haben, heißt es doch nicht, dass wir nie Probleme haben können“, hat Schlicke keine guten Erinnerungen an Ronny König und Marcel Ziemer. Denn die Angreifer des SVWW sorgten für mächtig Betrieb und für so mache Schreckskunde bei den Duisburgern. „Es war verdammt schwer gegen sie zu spielen“, umreißt Schlicke.

„Wenn man mal vom Tabellenplatz absieht, waren die richtig stark und haben uns schon ganz gut unterhalten. Aber wäre uns nicht der Fehler bei der Abseitsfalle, der ja zum Ausgleich geführt hat, unterlaufen, wäre es nicht so eng geworden.“

Und genau an diese Szene in der 27. Minute hat auch Peter Neururer noch ganz schlechte Erinnerungen. „Die kannten unser Kommando, bei dem wir rausgerückt sind“, macht sich der Fußballlehrer Gedanken, ob es einen Maulwurf gibt, der die taktischen Ansagen verbreitet. „Nein, so schlimm ist es nicht“, stuft Schlicke die ganze „Affäre“ nicht so dramatisch ein. „Vielleicht waren die mal bei unserem Training, oder sie haben ein Spiel von uns aufgezeichnet und wussten deshalb bescheid.“

Doch verwundert hat es den 27-Jährigen auch: „Wenn wir unsere Videoanalyse des Gegners vornehmen, können wir die Kommentare nicht verstehen. Außerdem haben ein paar Spieler des SV angedeutet, dass sie unser Abseits-Kommando kennen würden.“ An einen Spitzel glaubt er indes nicht: „Die haben es einfach gut gemacht. Mannschaften, die unten drin stehen, ziehen an jedem Strohhalm. Und bei uns haben sie eben den richtigen erwischt.“

Fest steht jedenfalls, dass die Ansagen umgestellt werden. Denn am Sontag erwartet Schlicke und Co eine ähnliche Aufgabe. In Augsburg warten mit Sandor Torghelle und Michael Thurk zwei ähnliche Stürmer wie es König und Ziemer sind. „Das sind die gleichen Spielertypen, aber ich richte mich ohnehin immer auf viel Arbeit ein“, bleibt Schlicke, der Duisburgs bester Zweikämpfer ist, gelassen. „Ich habe lieber viel zu tun und gewinne, als umgekehrt. Wir wissen, was uns erwarten wird.“ Der optimale Start mit sechs Punkten aus zwei Spielen hat beim MSV jedenfalls eine neue Euphorie ausgelöst. „Wir sind viel enger zusammengewachsen und das sieht man auch von außen“, spürt Schlicke ein neues Wir-Gefühl. „Wir sind gut aus den Puschen gekommen, mehr aber noch nicht.“

Und deshalb warnt er auch vor zu viel Enthusiasmus. „Ich habe es vor drei Jahren in Köln auch schon mal erlebt, dass man mit drei Siegen bereits im UEFA-Cup ist. Aber wir sollten auf dem Teppich bleiben und jetzt nicht nur noch vom Aufstieg sprechen.“ Der FCA hat nach elf ungeschlagenen Spielen in Folge zum ersten Mal wieder verloren und brennt auf Wiedergutmachung. „Eigentlich interessiert uns der Kontrahent nicht“, blickt der gebürtige Erlanger lieber auf die eigenen Stärken.

Und diese benötigt Schlicke in den kommenden Tagen nicht nur auf dem Platz, sondern auch am Verhandlungstisch. Denn sein Vertrag läuft im Sommer aus. „Unser Präsident Walter Hellmich hat mit mir im Trainingslager kurz gesprochen, aber außer Andeutungen ist noch nichts Konkretes gewesen“, würde Schlicke, der vor drei Jahren vom 1. FC Köln an die Wedau wechselte, seinen Kontrakt verlängern. „Ich habe in dieser Zeit nur zwei Mal auf der Bank gesessen. Deshalb wäre es vermessen, zu sagen, dass ich nicht hier bleiben will.“

Doch seine erneute Zusage ist auch an andere Personalentscheidungen geknüpft. „Es hängt auch davon ab, was mit den anderen wichtigen Säulen des Teams ist“, spielt Schlicke auf die bislang nur ausgeliehenen Brzenska und Cedrick Makiadi an. „Wenn ich hier bleibe, will ich eine schlagkräftige Truppe haben."

Und mit der Konstante Schlicke/Brzenska wäre der erste von zahlreichen anderen Schritten getan.

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