Mario Basler ist dafür bekannt, in Sachen Kritik als Fußball-Experte nicht mit dem Skalpell zu operieren, sondern eher mit der Motorsäge zu Werke zu gehen. Aber für seine unverblümte Art schätzen viele Fans den einstigen Bayern- und Rot-Weiss Essen-Profi umso mehr.
In seinem Podcast "Basler ballert" sprach der 55-Jährige jüngst auch über den FC Schalke 04. Es waren Worte der Sorge: "Die Schalker müssen ein bisschen aufpassen. Die müssen jetzt mal die Rolle rückwärts machen. Immer wieder Unruhe bei S04."
So weit also eine konstruktive Kritik, denn die Unruhe bei Schalke ist nicht zu leugnen, scheinen Trainer Karel Geraerts und Kaderplaner Ben Manga ja nicht auf einer Linie zu sein. Schalke sei teilweise selbst verantwortlich für die derzeitige Situation.
"Man holt einen Trainer, dann kommt ein neuer Sportdirektor, dann kann der mit dem nicht, und der kann mit dem nicht." Seine Forderung: "Jeder hat seine Aufgabe in diesem Verein und die muss auch jeder dann machen." Schließlich sei es schädlich für den Klub, dass sich die Verantwortlichen gegenseitig in ihre Aufgaben reinreden. So werde auf Schalke "immer Unruhe sein".
Da passiert ja nur noch Dreck oder nur noch Scheiße auf Schalke. Da sollten Sie sich mal ernsthafte Gedanken machen.
Mario Basler.
Dass Basler sich aber verbal noch austoben kann, beweist der als Sport-1-Experte tätige Ex-Profi im Verlauf des Gesprächs aber doch noch. Basler ballert: "Vielleicht sollten Sie mal in Rheda-Wiedenbrück anrufen mit Clemens Tönnies sprechen, der sicherlich noch ein bisschen affin für Schalke ist." Schließlich sehe man ja auch klar: "Da passiert ja nur noch Dreck oder nur noch Scheiße auf Schalke. Da sollten Sie sich mal ernsthafte Gedanken machen."
Von Krisenstimmung trotz des Zweitliga-Fehlstarts mit nur vier Punkten aus fünf Spielen war jüngst beim S04-Training aber nicht viel zu spüren. Dennoch: Der Druck auf Trainer Karel Geraerts ist groß. Sportdirektor Marc Wilmots sprach ihm am Freitag nach der 0:2-Niederlage in Karlsruhe zwar noch das Vertrauen aus, doch bei weiteren Niederlagen ist der Job des 42 Jahre alten Belgiers in akuter Gefahr. Für den Coach ist schon das Heimspiel gegen Bundesliga-Absteiger Darmstadt am Freitag ein Schicksalsspiel.