Adrian Gantenbein oder Mehmet Can Aydin lautete vor dem Auftaktspiel gegen Eintracht Braunschweig die Frage. Die Antwort von Schalkes Trainer Karel Geraerts hieß: Beide sollten auflaufen.
Während der Schweizer Neuzugang den Platz in der Viererkette hinten rechts bekam, lief Aydin, wie auch schon einige Male in den Vorbereitungsspielen, beim 5:1 auf dem rechten Flügel auf. Damit hatte der 22-jährige Türkei-Rückkehrer sein großes Ziel erreicht, beim Saisonstart in der Anfangsformation zu stehen.
"Wir haben uns gut verstanden. Wir haben vor dem Spiel auch viel geredet, das sah gut aus", hob Mehmet Can Aydin nach dem Spiel zum Zusammenspiel mit Gantenbein verbal den Daumen. "Ich habe diese Position ja bis jetzt noch nicht so oft gespielt, aber ich helfe der Mannschaft da, wo der Trainer mich aufstellt."
Am Freitag hatte er bereits erfahren, dass er dabei ist. "Wir hatten eine Besprechung, da hat der Trainer gesagt, was wir vorhaben. Danach wusste ich, dass ich spiele", verriet Aydin.
Seine Leistung war seriös und solide. Vor dem 2:0 war er direkt beteiligt, als er den Abschluss suchte, aber vom Braunschweiger Philippe geblockt wurde. Der Nachschuss landete dann bei Moussa Sylla, der am Braunschweiger Torwart Grill scheiterte, dann aber von Philippe angeschossen wurde und der Ball so im Tor landete. Sein Fazit: "Ich denke, ich habe das ganz gut gemacht. Natürlich kann ich noch vieles verbessern, aber die Richtung stimmt, glaube ich."
Nach einem Jahr Abwesenheit startete Aydin mit Schalke also gleich mit einem Sieg in die Saison. "Es war sehr schön, wieder zu Hause zu spielen. Ich habe das sehr vermisst in diesem einen Jahr. Umso schöner, dass wir das Spiel mit 5:1 gewinnen konnten. Aber wir dürfen das jetzt nicht überbewerten. Wir müssen weiter nach vorne schauen und in den nächsten Spielen genauso weitermachen", forderte der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler.
Und, wie fällt sein Stimmungsvergleich zwischen den in der Türkei als heißblütig bekannten Fans von Trabzonspor und der Schalke-Arena aus? "Beide Stadien sind sehr gut", urteilte Aydin. "Aber ich fühle mich hier wirklich zu Hause, auch wenn es in Trabzon auch sehr schön war. Aber ich spiele schon seit zehn Jahren hier. Deswegen ist das ein anderes Feeling hier."
Beim 5:1 hatten die knapp 57.000 S04-Anhänger unter den 60.534 Besuchern das Stadion zum Beben gebracht. Viel besser hätte die Saison für den S04 und auch für Mehmet Can Aydin nicht beginnen können.