Am Samstagabend ist Assan Ouédraogo mit der Profimannschaft des FC Schalke 04 in Berlin, bereitet sich auf das schwierige Auswärtsspiel bei Hertha BSC am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) vor. Parallel wird in Ouédraogos Heimatstadt Mülheim an der Ruhr der „Sportler des Jahres“ gekürt - und auch der 17-Jährige stand zur Wahl. Nur wenige Meter von der Westenergie-Halle entfernt begann Ouédraogos Karriere bei Union 09 Mülheim, in der Stadtmitte ist er aufgewachsen und zur Grundschule gegangen.
Nun ist aus dem Mülheimer Jungen aber ein Fußballprofi geworden, mehr noch: ein angehender Star. Im Sommer 2024 könnte er Schalke für viel Geld verlassen - er hat aktuell die freie Auswahl zwischen Vereinen aus einigen Ländern. Was er macht, hat Ouédraogo noch nicht entschieden. Seit Mitte November standen für ihn zwei andere Dinge im Fokus: Er wollte nach seiner schweren Verletzung im rechten Fuß (Riss der Syndesmose) unbedingt wieder fit werden - und sich zudem auf die Schule konzentrieren, er besucht auf der Gesamtschule Berger Feld die Jahrgangsstufe zwölf.
Nun ist er wieder fit, spielte eine Halbzeit lang für die U23 im Regionalligaspiel gegen die U23 des 1. FC Köln (0:1), saß auf der Bank, als die Profis einen Punkt gegen Paderborn holten (3:3) und könnte in Berlin sogar beginnen, wenn Top-Torjäger Kenan Karaman ausfallen sollte. Seine Konzentration gilt aktuell dem Verein und seiner Fitness. Deshalb verzichtet Ouédraogo auf eine Reise mit der U18-Nationalmannschaft, trifft lieber mit S04 auf den Regionalligisten FC Gütersloh (Mittwoch, 20. März, 19 Uhr - in Gütersloh).
Lizenzleiter Gerald Asamoah hatte zuerst verkündet, dass Ouédraogo auf die Länderspielreise verzichtet. Die U18 trifft auf die Niederlande (20. März), England (23. März) und Tschechien (25. März) - ein straffes Programm. „Das finde ich sehr clever, er war ja lange raus“, sagte Asamoah. Ouédraogo hatte die Entscheidung gemeinsam mit U18-Trainer Hanno Balitsch getroffen.
Und wird Ouédraogo nun wohl Sportler des Jahres in Mülheim? Das ist eher unwahrscheinlich. Zwei Hockeyweltmeister sind favorisiert.