Investor Klaus-Michael Kühne hat eine klare Vorstellung davon, wer den Hamburger SV zurück in die Fußball-Bundesliga führen kann: Felix Magath. „Ginge es nach mir, würde ich Herrn Magath sofort als Trainer oder Sportdirektor verpflichten“, sagte Kühne jüngst im Gespräch mit Sky.
Die Verantwortlichen des HSV kritisierte Kühne scharf. „Felix Magath ist seit Jahren mein Wunschkandidat, war aber den HSV-Verantwortlichen nicht vermittelbar. Ich bin leider nur ein einflussloser Fan, der mit ansehen muss, wie der HSV in jeder Hinsicht handlungsunfähig ist“, sagte der 86-Jährige, der 15,21 Prozent Anteile an der HSV Fußball AG besitzt. Nach der Trennung von Coach Tim Walter wird der bisherige Co-Trainer Merlin Polzin den HSV zunächst im Spiel bei Hansa Rostock am Samstag (13 Uhr/Sky) betreuen. Als Kandidaten für den Trainerposten werden Steffen Baumgart und Raphael Wicky gehandelt.
Magath hatte für den HSV gespielt und war nach seinem Profi-Karriereende als Manager, Co-Trainer und Trainer für die Hamburger tätig gewesen. Als Trainer hatte der heute 70-Jährige 2009 die Meisterschaft mit dem VfL Wolfsburg und zuvor 2005 und 2006 mit dem FC Bayern München gewonnen. Turbulente Jahre bei Schalke 04 Magath war einst auch beim FC Schalke 04 aktiv. 2010 wurde er Trainer und Manager der Königsblauen. Der neue starke Mann sollte die ewige Sehnsucht nach dem Meistertitel stillen. Die Vizemeisterschaft in seiner ersten Saison bekräftigte den Plan.
Doch in der zweiten spaltete Magath den Klub: Es gab die Gläubigen, die ihm auch dann noch vertrauten, als das Team der Abstiegszone näher kam, und es gab die Kritiker, die genug hatten von seinem Machtstreben und seinen Methoden. Zur zweiten Gruppe gehörten viele Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle – und der Mannschaftsrat, der sich erfolgreich Gehör beim Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies verschaffte. Magaths Einkaufspolitik folgte dem Prinzip Versuch und Irrtum, immer mehr Spieler wurden rangeschafft, kurzfristig auch alternde Stars wie Ali Karimi und Angelos Charisteas. Verzweiflungstransfers, die den Kader aufblähten – was Clemens Tönnies zu dem Witz verleitete, Schalke brauche für sein Aufgebot mittlerweile „einen Knickbus“. Im März 2011 wurde die Trennung besiegelt.