Neun Spieltage, sechs Niederlagen, schon 20 Gegentore. Der FC Schalke 04 steckt nach der 1:2-Niederlage in der 2. Fußball-Bundesliga gegen Hertha BSC immer tiefer im Schlamassel.
Der S04 steht nur noch auf dem 16. Tabellenplatz der 2. Liga, weil auch Eintracht Braunschweig und der VfL Osnabrück ihre Spiele erneut nicht gewonnen haben. Mit einem Kader, der von den Kosten ins obere Drittel der 2. Liga gehört, stolpern die Königsblauen von einer Demütigung zur nächsten.
Man sei besser vorbereitet als beim Abstieg vor zwei Jahren beruhigte Sportvorstand Peter Knäbel. Man habe Trainer Thomas Reis eine Mannschaft hingestellt, die um den Aufstieg mitspielen kann, hieß es aus der obersten Vereinsetage. Reis ist längst Geschichte beim S04, übernahm aber vor Saisonbeginn das Narrativ und versprach: "Wir werden aufsteigen."
Nun ist mehr als ein Viertel der Saison vorbei und Schalke 04 ist dem Abstieg in die 3. Liga näher, als dem Aufstieg in die Bundesliga. Nur ein einziger Zähler trennt den stolzen mehr als 180.000 Mitglieder zählenden Klub von einem Abstiegsplatz.
Genau in so einer Situation übernahm Peter Neururer 1989 den S04 und bewahrte ihn vor dem Totalabsturz in die Drittklassigkeit. Nun befindet sich der Verein knapp 35 Jahre später in einer ähnlich angespannten Situation. "Das kommt mir bekannt vor", sagte Neururer nach der Pleite gegen den Mitabsteiger, die er live im Stadion erlebte, zu RevierSport. "Es geht hier nicht um den Trainer, mit Sicherheit nicht. Sondern es geht um die Führung."
Diejenigen, die die Mannschaft zusammengestellt haben, müssen sich überprüfen
Peter Neururer
Er fordert: "Der Verein muss nun schnell reagieren. Aber nicht nur bei der Mannschaft." Damit meinte er auch nicht unbedingt die Installation des neuen Trainers, die ja ohnehin unmittelbar bevorsteht. "Denn die Mannschaft bringt das, was sie kann. Das reicht aus, um die Liga zu halten. Mehr nicht. Diejenigen, die die Mannschaft zusammengestellt haben, müssen sich überprüfen."
Der Verein müsse sich komplett neu aufstellen, um wieder bessere Zeiten erleben zu können. "Traurig genug, aber man sieht ja, was hier los ist", meinte Neururer. "Schalke ist Drittletzter in der 2. Liga und hat ein ausverkauftes Haus gegen Hertha BSC, die ebenfalls unten drin stehen."
Schalke hat so etwas einfach nicht verdient. Das sagte er nicht. Meinte es aber. Denn die Realität sieht aktuell düster aus.