Zudem müssen sie menschlich in den verschworenen Haufen passen, der zuletzt zwei Aufstiege in Serie hinlegte. Kim Falkenberg scheint die Kriterien alle zu erfüllen. Wenn der Eindruck nicht täuscht, den man bei den ersten Einheiten gewinnt. Für zwei Jahre wurde der Defensiv-Allrounder aus Leverkusen losgeeist, allerdings nur zu Leihbedingungen. Denn bei Bayer ist man überzeugt von dem 20-Jährigen. Daher soll der Rechtsfuß nun Praxis sammeln, um dann in der ersten Liga für Leverkusen durchzustarten. Revier Sport unterhielt sich mit dem aufstrebenden Talent. Kim Falkenberg, wie waren die ersten Tage bei RWO? Es war sehr positiv, man hat gleich versucht, mich einzubinden, Gesprächsthemen zu finden. Auf dem Platz gab es Hilfen, wenn was nicht ganz klar war. Auch die ersten Testpartien waren in Ordnung, ich kann mich bisher nicht beklagen. Das bedeutet, was vor der Unterschrift über die Truppe gesagt wurde, hat sich auch bewahrheitet, oder? Auf jeden Fall, überall hörte man von dieser super Elf. Das hat sich bestätigt.
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Man sagt immer, kommen Nachwuchsakteure von etablierten Zweitvertretungen, haben Sie mit Sicherheit eine gute fußballerische Ausbildung genossen. Können Sie das bestätigen? Ja, ich war seit der D-Jugend bei Bayer. Die Hauptaugenmerke liegen auf der Technik und Taktik. Das hat mich alles weiter gebracht. Der Mix aus den verschiedenen Trainern war sicherlich sehr hilfreich.
Gab es denn schon in der Jugend die taktische Ausrichtung der Profis? Nicht immer. Das hängt auch von den Coaches ab. Aber ab der D-Jugend gibt es eigentlich nur noch die Viererkette. Auch für Sie geht es in einer neuen und unbekannten Klasse weiter. In der Oberliga haben Sie die Quali für die Regionalliga mit Leverkusen II locker gepackt. Wie groß schätzen Sie den anstehenden Sprung ein? Mit Bayer II hatten wir auch Tests gegen Zweitligisten. Natürlich ist das Niveau höher, aber wenn wir mit jedem Spieler dagegenhalten, ist sicher eine ganze Menge drin.
Mit Benny Reichert gibt es schon den ersten Ausfall in der Deckung. Ganz vorne steht die Mannschaft. Und daher war die Verletzung sehr schmerzlich für uns. Jetzt fehlt der Kapitän als Charakter und als sehr guter Spieler. Das andere von so etwas profitieren ist ganz normal, aber keiner wünscht deswegen dem anderen so viel Pech.
Wie sehen Sie Ihr Blatt im Defensiv-Poker? So lange sind wir ja noch nicht zusammen. Aber bisher bin ich ganz zufrieden und schaue daher optimistisch in die Zukunft.
Spüren Sie irgend einen Druck, weil Leverkusen gleich klar gemacht hat, Sie werden nur ausgeliehen? Das macht man nicht mit jedem Akteur, da klingen auch schon eine Menge Vorschlusslorbeeren mit, wenn man so überzeugt von Ihnen ist. Es ist einfach so, oben macht Gonzalo Castro meine Position momentan zu. Und auch wenn wir aufgestiegen sind, bleiben wir durch die neue Ligeneinteilung in der vierten Klasse. Da hat Bayer gesagt, wir leihen dich nach Oberhausen aus. Da kannst du dich auf dem Niveau beweisen, dass du auch abrufen kannst und dich kontinuierlich weiter entwickeln. Und dann kam das Pokallos und schon in der ersten Runde geht es gegen den alten und in der Zukunft auch wieder neuen Arbeitgeber. Ein Traumlos. Ich hatte noch Abschlussgespräche mit Bayers Manager Michael Reschke. Dort scherzte er schon, im Pokal sehen wir uns wieder. Die Wahrscheinlichkeit war sehr gering, ich freue mich riesig gegen die Jungs zu spielen, mit denen ich zuletzt noch trainiert habe. Wie groß sind die Chancen? Leverkusen ist im letzten Jahr auch beim FC St. Pauli rausgeflogen. Die richtig gute Pokalelf ist das bisher nicht. Da gab es schon einige böse Überraschungen. Wir gehen optimistisch in die Partie und können als klarer Außenseiter befreit aufspielen. Wo sehen Sie eigentlich Ihre Rolle in der Mannschaft?
In der Jugend bin ich bis zur A-Jugend in der Innenverteidigung aufgelaufen. Dann ging es auf die rechte Verteidigerposition, das passt von meinen Attributen her besser. Da fühle ich mich auch sehr wohl, nachdem es zu Beginn eine große Umstellung war. Aus dem Zentrum heraus hatte ich gar keinen Offensivdrang, den man aber auf der rechten Seite braucht. Jetzt konnte ich mich zwei Jahre auf die neue Aufgabe einstellen, sodass ich bei der U19-EM sogar im rechten Mittelfeld ran durfte. Aber geholt wurde ich für rechts hinten.
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Foto: Otto
Werden Sie dann der neue Kontrahent für Dimi Pappas? Er hat in den Testpartien in der Innenverteidigung gespielt. Abwarten, wie der Trainer am Ende plant. Wie bewerten Sie die Auftaktwochen in der Liga gegen Koblenz, Ingolstadt, St. Pauli und Ahlen? Ich finde es gut, nicht gleich gegen die Hochkaräter zu kommen. Daher stehen die Chancen gut zu punkten und etwas für das Selbstvertrauen zu tun.