Es brodelt gewaltig in der Pfalz. Nach vier Jahren und 1522 Tagen Pause ist der Fußball-Traditionsverein 1. FC Kaiserslautern endlich wieder in der zweiten Liga angekommen - und steht im Auftaktspiel gegen Hannover 96 am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und Sky) sofort im Rampenlicht.
„Die Jungs brennen und sind heiß“, sagte FCK-Trainer Dirk Schuster: „Das Eröffnungsspiel bekommen zu haben, ist eine unglaubliche Wertschätzung für den FCK und auch seine Fans.“ 17.000 Dauerkarten und 37.000 Tickets für das Auftaktspiel hat der Aufsteiger im Vorfeld verkauft.
Die Euphorie am Betzenberg ist riesig. Auch, weil die Roten Teufel in der Transferperiode ordentlich zugeschlagen haben. Rio-Weltmeister Erik Durm - nach auskurierter Oberschenkelverletzung rechtzeitig fit - und Torwart Andreas Luthe von Union Berlin verstärken den ambitionierten Aufsteiger, der sich „als unangenehmer Gegner in dieser Liga behaupten“ will, so Schuster.
Doch auch die Gäste kommen mit breiter Brust. In Max Besuschkow, Havard Nielsen und Fabian Kunze finden sich Stammkräfte von direkten Ligakonkurrenten im 96-Kader wieder, dazu wurden mit Derrick Köhn von Willem II aus der holländischen Eredivisie und Louis Schaub vom 1. FC Köln zwei spielstarke Akteure mit Erstligaerfahrung verpflichtet.
Unter Trainern und Experten gehören die Niedersachsen mit ihrem neuen Coach Stefan Leitl deshalb zu den Top-Teams der Liga. „Hannover ist einer der Aufstiegsfavoriten. Sie haben sich personell gut verstärkt, haben individuelle Klasse und in jedem Mannschaftsteil Profis mit Bundesligaerfahrung. Da kommt eine ordentliche Ladung auf uns zu“, sagte Schuster.
In der Vorbereitung unterstrich Hannover seine Ambitionen, blieb in sieben Testspielen ungeschlagen und zeigte sich in guter Frühform. Gegen den niederländischen Erstligisten Groningen siegten die Niedersachsen im letzten Test vor dem Saisonstart deutlich mit 3:0. Doch Leitl warnt: „Unsere Vorbereitung ist noch nicht vorbei, mit der vollständigen Umsetzung unseres Spiels wird es noch dauern.“
In der ausgeglichenen zweiten Liga machen sich neben Hannover einige Mannschaften berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg, für den Traditionsklub Kaiserslautern steht jedoch „der Klassenerhalt über allem“, sagte Kapitän Jean Zimmer im Interview mit dem SID.
Ein großer Faktor soll dabei die heimische Kulisse sein: „Wenn das Zusammenspiel mit den Fans funktioniert, dann ist es für den Gegner am Betzenberg sehr, sehr eklig“, so Zimmer. Das soll auch Hannover zu spüren bekommen.