Es war die Szene des Hinspiels. In der siebten Minute der Nachspielzeit flog ein Ball in den Schalker Strafraum. Der erst zwei Minuten vor dem regulären Ende eingewechselte Roger Assalé bekommt den Ball zunächst an die Hand und dann nicht unter Kontrolle. Der ebenfalls zwei Minuten vorher ins Spiel gekommene Schalker Abwehrspieler Henning Matriciani steht eigentlich eher daneben, als der Ivorer plötzlich fällt.
Schiedsrichter Tobias Stieler ließ das Spiel zunächst weiterlaufen, wurde dann aber vom Video-Assistenten gebeten, sich die Szene am Bildschirm anzuschauen. Dann geschah das Unfassbare: Obwohl eigentlich jedem Betrachter klar war, dass es nach Ansicht der Bilder keinen Elfmeter geben kann, gab es ihn. Niklas Füllkrug verwandelte in der neunten Minute der Nachspielzeit zum 1:1-Endstand.
Eine Fehlentscheidung, die der DFB nachher auch zugab. Schalke war außer sich vor Wut. Und Assalé? Der war kurzzeitig in allen Medien präsent. Genutzt hat es der Werder-Leihgabe vom FC Dijon allerdings nicht. Im Spiel danach bei Holstein Kiel wurde der 28-Jährige noch einmal für 20 Minuten eingesetzt.
Danach übernahm Ole Werner das Traineramt bei Werder Bremen. In den bislang 15 Spielen unter Werner spielte Assalé gar keine Rolle mehr. Er stand keine einzige Sekunde auf dem Platz. In den letzten zwölf Spielen von Werder Bremen schaffte es der Rechtsaußen nur dreimal in den Kader. Im Sturm sind Marvin Duksch und Niclas Füllkrug als Stammspieler gesetzt. Dahinter lauern die jungen Eren Dinkci und Nick Woltemade oder Oscar Schönfelder.
Und Assalé? Er wird Bremen zum Ende der Saison vermutlich wieder Richtung Dijon verlassen. Immerhin bleibt ihm beim Rückspiel am Samstag ein Spießrutenlauf vor 55.000 S04-Anhängern in der S04-Arena wohl erspart.