Die Zeit der Geisterspiele schienen die Fans des FC Schalke 04 überstanden zu haben. "Unter normalen Bedingungen", sagte Trainer Dimitrios Grammozis im Interview mit dieser Zeitung, "mit Fans in der Veltins-Arena, wäre Schalke nie aus der Bundesliga abgestiegen." Auch wenn nun 750 Zuschauer das Zweitliga-Spiel gegen Holstein Kiel verfolgen dürfen - aufgrund der neuen Corona-Verordnung ist die Geisterspiel-Atmosphäre zurück in Gelsenkirchen.
Diesmal wollen sich die Königsblauen besser auf die Atmosphäre einstellen. Das Abschlusstraining, so sagte Grammozis, würde immer in der leeren Arena stattfinden. Und Sportdirektor Rouven Schröder verwies in einem Gespräch mit S04-TV-Moderator Jörg Seveneick auf den aufgemotzten Kader. In den ersten Wochen des Januar-Transferfensters hatte Schröder die Norweger Marius Lode (Bodö/Glimt) und Andreas Vindheim (Sparta Prag) verpflichtet. "Wir müssen den Konkurrenzkampf hochhalten und haben einen schlagkräftigen Kader, das sieht man heute, wenn man einen Blick auf die Ersatzbank wirft", sagte Schröder.
Neuzugänge Vindheim und Lode sitzen erst einmal auf der Schalke-Bank
Lode und Vindheim sitzen erst einmal auf der Bank. Der erste, der kam, war Rechtsverteidiger Vindheim (26). Im Vorfeld dieses Transfers habe er mit Uwe Rösler gesprochen, verriet Schröder. Der ehemalige Trainer von Fortuna Düsseldorf habe mit Vindheim bei Malmö FF zusammengearbeitet. Dabei ging es nicht nur um die sportlichen Stärken, sondern auch um den Charakter. Die "Kaderhygiene" würde eine wichtige Rolle spielen.
Marius Lode (28) sei in seiner Profikarriere ein Spätstarter - das heißt: Er feierte im gesetzteren Alter beim FK Bodö/Glimt sein Europapokal-Debüt, wurde spät zum Nationalspieler. Deshalb sei er noch richtig heiß. "Er ist mit 1,85 Meter kein ,endgroßer' Innenverteidiger, wenn man ihn mit Salif Sané vergleicht. Aber er ist exzellent im Spielaufbau", sagte Schröder und ergänzte: "Er hat über Jahre überzeugt durch Solidität. Er ist ein unglaublich fleißiger Spieler."
Schalke: Sportvorstand Rouven Schröder ist längst verliebt in den Verein
Schröder wirkte im Gespräch sehr ehrgeizig und fand noch einmal lobende Worte für den Klub: "Von außen merkt man zwar die Wucht dieses großen Vereins, diese Leidenschaft. Aber erst wenn man richtig drin ist, dann kann man absolut nachvollziehen, was es für alle bedeutet, hier zu sein."
Schröder ist seit etwas über einem halben Jahr in verantwortlicher Position bei den Königsblauen tätig - und längst verliebt in Fans und Klub.