Aus dem einst als Skandalprofi verschrienen Donis Avdijaj ist mittlerweile ein echter Wandervogel geworden. 2018 verließ der Deutsch-Kosovare den FC Schalke 04 endgültig, nachdem er zuvor bereits an Sturm Graz und Roda Kerkrade verliehen wurde. Die Stationen seitdem: Willem II Tilburg und der FC Emmen in den Niederlanden, Trabzonspor in der Türkei, Heart of Midlothian in Schottland. Nirgends blieb er länger als sieben Monate. Im Januar schloss er sich dem zypriotischen Klub AEL Limassol an, doch auch hier ist ein halbes Jahr später wieder Schluss.
Aufgrund der finanzielle Probleme der Zyprioten wurde der Vertrag des 24-Jährigen aufgelöst. „Natürlich hinterfragen immer viele Leute, was in den letzten zwei Jahren bei den ganzen Mannschaften passiert ist“, sagt Avdijaj im Gespräch mit Transfermarkt.de. Das müsse aber auch nicht immer am Spieler liegen. „Ich war auf der Suche nach einer Plattform, nach einer Mannschaft, um mich zu präsentieren. Wie der Zufall es so wollte, kamen aber viel Pech und viele schlechte Entscheidungen dazu.“
Zwölf Spiele ohne Torbeteiligung
Limassol hatte ihm einen Vertrag bis Juni 2022 plus Option auf ein weiteres Jahr angeboten. Nach der Vertragsunterschrift kam der gebürtige Osnabrücker auf zwölf Spiele, keines davon über 90 Minuten. Eine Torbeteiligung gelang ihm ebenfalls nicht. Dafür flog er am dritten Spieltag der Meisterrunde beim 1:2 gegen Omonia Nikosia in der Nachspielzeit mit Rot vom Platz. Avdijaj gegenüber tm.de: „Ich bin als Spieler auch machtlos, wenn der Verein finanzielle Probleme hat und Spieler nicht mehr bezahlen kann sowie Gehälter sparen möchte.“
Er sei - wie andere Stammkräfte - zu teuer gewesen. „Deswegen musste ich auch auf Spielzeit verzichten, was ich auf gar keinen Fall wollte. Da musste man dann gequält auf der Bank sitzen.“ Im Sommer habe man ihm mitgeteilt, dass er aus finanziellen Gründen und unabhängig vom Können keine Einsatzzeit mehr bekommen würde. Nun will Avdijaj zurück in die Heimat: „Mein Ziel ist es, in Deutschland oder in der Nähe zu sein. Dafür möchte ich natürlich alles geben.“