Das bestätigte der Hamburger Zweitligist am Mittwoch auf dpa-Anfrage. "Der FC St. Pauli steht für eine Willkommenskultur, und wir handeln damit auf eine Art und Weise, die unseren Club schon seit Jahrzehnten ausmacht. Wir leisten ganz praktische und direkte Hilfe dort, wo sie gebraucht wird", erklärte der kaufmännische Geschäftsleiter Andreas Rettig.
Der FC St. Pauli sei seit vielen Wochen auf verschiedenen Ebenen zu dem Thema aktiv, um den Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, zu helfen. "Unser Testspiel gegen Borussia Dortmund, das private Engagement unserer Spieler sowie verschiedenste Aktionen unserer Fans und Abteilungen für die Flüchtlinge in Hamburg sind Beleg dafür. Daher sehen wir für uns nicht die Notwendigkeit, an der geplanten, für alle Clubs freiwilligen Aktion der DFL teilzunehmen", erklärte Rettig.
Von dem Teilnahmeverzicht habe sein Verein alle Beteiligten vorab informiert. Statt des Logos «Wir helfen – #refugeeswelcome» (von der «Bild» und dem Versandunternehmen Hermes) will der Tabellendritte am Sonntag im Spiel bei Eintracht Braunschweig das Logo des Bundesliga-Sponsors auf dem linken Trikot-Ärmel tragen. Beim Thema Flüchtlingshilfe will sich der linksalternative Kiez-Club auf eigene Aktionen konzentrieren.
Es wäre nicht das erste Mal, dass der "etwas andere Club" auch anders tickt. Zuletzt sorgte der FC St. Pauli im August vor dem Gastspiel bei RB Leipzig für Aufsehen, als er - aus Gründen des Kommerz - auf seiner Homepage das dem Weltkonzern Red Bull ähnelnde RB-Logo entfernte. Dort stand dann nur noch schlicht Leipzig. "Wir behalten uns das Recht vor, in eigenen Publikationen unsere Sicht der Dinge kundzutun - egal, ob Kritik oder Lob", teilte der Verein damals mit.