Zwar hat die Familie Assauer die sofortige Entschuldigung des MSV längst angenommen, dennoch wollen die Meidericher den Vorfall aufklären, halten aber nichts von einer Pauschal-Verurteilung der Fans. Im Gegenteil: „Wenn wir jetzt beispielsweise alle Choreografien verbieten würden, treffen wir damit bestimmt nicht den Richtigen“, erklärt Michael Meier.
Der Sicherheitsbeauftragte der Meidericher pflegt seit Jahren einen engen Draht zu allen Fanklubs und erklärt das Prozedere: „Eine Choreografie muss spätestens zwei Tage vor einem Spiel bei uns angemeldet werden. Wir werden dann über alles aufgeklärt und genehmigen sie, oder nicht.“
Für Spruchbänder gilt diese Regelung zwar auch, doch im Fall Assauer wurde keine Anfrage gestellt (Meier: „Die Verantwortlichen wussten natürlich, dass wir es ablehnen würden.“), sondern das Banner in die Arena geschmuggelt. „So etwas lässt sich leider kaum verhindern, weil man es sehr gut verstecken kann“, macht Meier den Kontrolleuren am Eingang keinen Vorwurf.
Wie es auch sei, nach der jüngsten Entgleisung sind am Sonntag gegen Bielefeld natürlich alle Augen auf die Nordtribüne gerichtet. Und dort wird es auch etwas zu sehen geben. „Es wird eine Choreografie geben“, weiß Meier: „Sie wurde rechtzeitig bei uns angemeldet, wir haben uns den Inhalt genau schildern lassen und sie genehmigt.“