Die Klubführung des viermaligen deutschen Fußball-Meisters 1. FC Kaiserslautern will sich seine Aufstiegschancen offenbar nicht durch ein zerrüttetes Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft nehmen: Der Zweitligist hat aus diesem Grund am Donnerstag Coach Franco Foda entlassen, auch Assistent Thomas Kristl muss gehen. Nach informationnen des kicker werden im Punktspiel am Montag gegen Energie Cottbus Fitnesstrainer Oliver Schäfer und Konrad Fünfstück (Trainer des Regionalligateams) als Verantwortliche auf der Bank sitzen.
Der 47 Jahre alte Foda, der nach Peter Pacult (Dynamo Dresden) als zweiter Trainer der laufenden Zweitliga-Saison frühzeitig gehen musste, hatte den FCK im Sommer 2012 übernommen. Das erklärte Ziel des früheren Lauterer Profis war der Aufstieg.
Im Mai scheiterten die Roten Teufel allerdings in der Relegation an 1899 Hoffenheim. Dass es innerhalb der Mannschaft zuletzt nicht mehr stimmte, zeigte das 0:4 des Topfavoriten auf den Aufstieg am Samstag beim VfR Aalen. Nach der Pleite am 5. Spieltag gab es vonseiten der Fans zum ersten Mal "Foda-raus"-Rufe.
"Geht nur um den FCK" Obwohl die Pfälzer unter Foda trotz der hochkarätig besetzten Mannschaft spielerisch nur selten überzeugen konnte, galt das Spiel gegen Cottbus als letzte Bewährungschance für den Trainer. "Es geht nur um den FCK. Der Teamgeist war schon besser. Er wird jetzt auf die Probe gestellt", hatte Vorstandsboss Stefan Kuntz, dessen Klub die ersten drei Punktspiele gewonnen hatte, zuletzt erklärt.
Foda ("Der Trainer ist verantwortlich für die Mannschaft. Ich verstehe, dass sich die Fans einen Sündenbock suchen") selbst hatte eingeräumt, dass es ein Spiel wie in Aalen "in meiner Zeit noch nicht gegeben" habe: "Wir sind verpflichtet, das zu korrigieren." Diese Aufgabe musse die Mannschaft, die seit der Amtsübernahme Fodas mit 23 Neuzugängen komplett umgebaut worden war, nun ohne ihren bisherigen Trainer meistern.