Deshalb gibt es zahlreiche Spieler, die bereits über die A40 gependelt sind und die Trikots beider Vereine getragen haben. Die beiden Prominentesten, Werner „Eia“ Krämer und Lothar Woelk, haben es dabei geschafft, trotz der herrschenden Konkurrenz auch heute noch in beiden Fanlagern angesehen zu sein. Aber auch Peter Peschel, Peter Közle, Pavel Drsek oder Filip Trojan genießen sowohl beim MSV als auch beim VfL einen guten Ruf.
Mounir Chaftar wurde beim MSV vom Hof gejagt Aktuell sind zwei Akteure in beiden Klubs ein Thema. Zum einen Mounir Chaftar. Der aktuelle Bochumer kickte 2008 noch am Rhein, wurde dann aber von Peter Neururer, der ebenfalls schon beide Vereine trainierte, vom Hof gejagt.
Zum anderen Philipp Bönig. Der 32-Jährige spielte bereits vor zehn Jahren für die Zebras, bevor es ihn in die Nachbarstadt zog. Beim VfL verbrachte der Familienvater die letzten acht Jahre, bevor sein Vertrag im Sommer nicht verlängert wurde. Am 10. Mai diesen Jahres stand Bönig letztmals für den VfL auf dem Platz. Kurios: Ausgerechnet bei seinem finalen Auftritt zum 100-jährigen Jubiläum von Germania Bochum erzielte der Abwehrspieler sein einziges Tor für die Profis des VfL. In der 88. Minute traf der 1,78-Meter-Mann per Kopf zum 10:0-Endstand und wurde von den 800 Zuschauern begeistert verabschiedet.
Erlauben die Lizenzbedingungen einen Wechsel? Aktuell ist Bönig wieder beim MSV als Testspieler zu Gast und hofft auf ein erneutes Engagement in Duisburg. „Es hat zwar schon Gespräche gegeben, aber eine Entscheidung, ob ich zurückkomme, ist noch nicht gefallen“, berichtet Bönig, der sofort zuschlagen würde, wenn der MSV grünes Licht für den Transfer gibt.
Doch angesichts der auferlegten Lizenzbedingungen durch die DFL gestaltet sich der Wechsel mehr als schwierig. Denn nur wenn Duisburg auch Spieler abgibt, dürfen Neue her. Weil die Transferfrist allerdings beendet ist, wird sich der mögliche Deal wohl noch bis zur Winterpause ziehen, wenn Kosta Runjaic seinen Kader umbauen darf.
„Für den VfL wird das kein einfaches Spiel“ Aber zurück zum Derby: Bönig freut sich auf Sonntag, auch wenn zwei Herzen in seiner Brust schlagen, schließlich kennt niemand die beiden Teams so gut wie der Vater zweier Kinder. „Den VfL kann ich noch ein bisschen besser einschätzen“, mutmaßt Bönig: „Bochum ist solide gestartet, spielerisch sieht es ganz solide aus und der beginnende Umbruch zeigt beispielsweise mit dem jungen Leon Goretzka Wirkung. Aber ich weiß auch, was Bochum in Duisburg zu erwarten hat.“
Schließlich bekommt er den Erfolgsdruck, unter dem die Zebras stehen, tagtäglich hautnah mit. „Duisburg braucht dringend Punkte. Sie werden sich zerreißen und alles geben. Das wird kein einfaches Spiel für den VfL.“
Einen Tipp, wie der Ruhrpottschlager am Sonntag ausgehen wird, behält sich Bönig allerdings vor. Schließlich sind die Wege zwischen Duisburg und Bochum ja sehr kurz...