Obwohl er im Relegations-Rückspiel der Fortuna gegen Hertha BSC Berlin - wie schon im Hinspiel - nicht zum Einsatz kam, versüßte das Glück seines vierten Bundesligaaufstiegs ihm das bereits zuvor erklärte Karrierende, wie er im Interview gestand.
Sascha Rösler, mit so einem Aufstieg kann die Karriere enden, oder? Ja, in jedem Fall. Das war heute Weltklasse, auch wenn wir es am Ende noch spannend gemacht haben. Wir hatten ein hartes Jahr mit vielen Unwägbarkeiten und am Ende war es einfach überragend, dass wir es doch noch geschafft haben.
Wo in Ihrer Karriere würden Sie diesen Aufstieg emotional auch angesichts der Tumulte am Ende einordnen? Jeder Aufstieg ist irgendwie schön. Der Aufstieg mit Ulm damals gelang uns am letzten Spieltag, völlig aus dem Nichts, das ist allenfalls vergleichbar. In Aachen und Mönchengladbach war es schon vorher entschieden, da gab es dann solche Szenen nicht. Das war diesmal schon sehr chaotisch.
Wie haben Sie selbst versucht, Ruhe reinzubringen? Da kamen dann die Emotionen hoch. Da habe ich sicher auch ein paar Fans beschimpft - wofür ich mich vielleicht auch noch entschuldigen muss. Ich war einfach sauer, dass sie den Platz gestürmt haben und dass uns das vielleicht noch den Aufstieg kosten würde.
Wie groß war die Sorge, dass die Berliner nicht wieder aufs Feld kommen würden? Na, da wären sie doch dann selber schuld gewesen. Die sieben Minuten Nachspielzeit gingen ja auch auf das Konto ihrer Fans, die gefühlt 800 Raketen auf den Platz geschossen haben. Wenn sie nicht mehr wiedergekommen wären, hätten sie den Laden gleich dicht machen können.
Wie groß ist die Sorge um den Aufstieg angesichts des Berliner Protests gegen die Spielwertung? Gegen was wollen sie denn Protest einlegen? Dass ihre Fans für zehn Minuten Spielunterbrechung gesorgt haben? Nein, das ist lächerlich. Die wissen schon, dass es keinen Sinn mehr macht. Jeder hat gesehen, warum wir die Nachspielzeit hatten.
Wie groß war Ihr Ärger, nicht mehr mitgespielt zu haben? Klar, ich hätte gerne gespielt. Das kann sich jeder denken, der mich kennt. Aber ich bin der Letzte, der das nicht verstehen würde. In meiner Karriere hatte ich auch schon mal den Hass, wenn ich auf der Bank gesessen habe. Diesmal war das aber nicht der Fall. Der Trainer hat mir das erklärt, und es machte ja auch Sinn angesichts der Leistung der Mannschaft im Hinspiel. Am Ende sind wir jetzt aufgestiegen, und ich habe vorher sicher auch einen großen Teil dazu beigetragen.