Doch nach einem langen Gähnen verriet Slawo Freier am Telefon. „Daran ist bei mir als Familienvater nicht zu denken. Meine Frau Melanie hat mir einen Katalog erstellt, was am freien Mittwoch zu tun war.“
Auch wenn der Rechtsfuß nach dem Trainingsauftakt hundemüde ist, so bereitet das Mannschaftstraining ihm derzeit Glücksgefühle, verständlich, denn das Fußballjahr 2011 war von zwei schweren Verletzungen geprägt. „Das Jahr ist so angefangen wie es geendet hat.“ Erst im Januar die Innenbandverletzung, die ihm Kumpel Daniel Bierofka im Spiel bei 1860 München verpasste, dann im Herbst die schwere Bänderverletzung im Sprunggelenk, für die sein alter Teamkollege Delron Buckley die Verantwortung trug. „Das brauche ich nicht noch einmal, es macht nun richtig Spaß beschwerdefrei zu trainieren.“
Freier glänzte gegen Ribery
Der Ex-Nationalspieler, dessen Vertrag noch bis 2013 läuft, hatte das große Glück schon im Dezember wieder Spielpraxis zu sammeln. Gegen Düsseldorf, in Frankfurt und im Pokal gegen Bayern München zeigte er, wie wertvoll er immer noch für die aktuelle Mannschaft ist. Fast schon spektakulär dabei seine Leistung gegen Bayern-Weltstar Ribery in Halbzeit zwei. Trainer Andreas Bergmann: „Das hat er sehr gut gemacht, er hat seine ganze Routine ausgespielt.“ Die gute Leistung als Rechtsverteidiger kommt für den Coach nicht überraschend. „Er hat dafür ideale Voraussetzungen, ist zweikampfstark und kann gleichzeitig nach vorne Druck ausüben. Nimmt man sein geschicktes Zweikampfverhalten dazu ist er auch ein idealer rechter Verteidiger.“
Überhaupt hat der Trainer ein Faible für den Routinier. „Slawo hat eine große Fußballkompetenz, er ist ein super Junge und ich freue mich darauf, dass er jetzt wieder für uns spielen kann.“ Doch die größte Freude verspürt Freier selbst. Schon zwischen den Feiertagen, als er mit seiner Ehefrau, seinen drei Töchtern und Sohn Paul auf der Sonneninsel Fuerteventura Urlaub machte, drehten sich seine Gedanken um sein Comeback in der Startformation. „Die letzten Spiele haben gezeigt, dass wir uns in der Liga bisher deutlich unter Wert verkauft haben. Das soll sich in Zukunft ändern.