Auf diesen Tag hatte er sich lange gefreut. Am letzten Samstag in Trier stand RWO-Wintereinkauf Nico Frommer seit langer Zeit endlich wieder in der Liga über 90 Minuten auf dem Platz. Nach 20 Minuten hatte der Zugang von der Frankfurter Eintracht die dicke Gelegenheit zur Führung, als er aus drei Metern an Triers Zoran Mamic scheiterte. Vorwürfe gab es nach dem Match keine. RWO-Coach Eugen Hach erklärte: "Er soll sich schütteln, dann auf Erfurt freuen. Ich war mit seiner Leistung zufrieden, er hat sehr viel gearbeitet." Und beim vergebenen Hochkaräter war der Kicker in prominenter Begleitung. Auch Bayerns Claudio Pizarro scheiterte am Freitag aus kurzer Distanz am auf dem Boden liegenden HSV-Verteidiger. "Habe ich gesehen", erinnert sich Frommer, "trotzdem darf so etwas nicht passieren." Und da für einen Angreifer eben nur die Tore zählen, kann Frommer noch nicht ganz einverstanden sein. "Die Chancen hatte ich", berichtet der Stürmer, "gegen Schalke und in Trier. Ich habe mich selber am meisten geärgert, die Möglichkeiten nicht genutzt zu haben. Aber mir macht es Spaß mit der Truppe, der Rest wird dann hoffentlich auch bald kommen." Hach ist davon überzeugt, betonte er doch: "Man sieht, Nico fühlt sich wohl. Er wird noch ganz wichtig für uns werden." Die Antwort des ehemaligen Zweitliga-Kanoniers: "Es ist ein tolles Gefühl, wieder gebraucht zu werden. Ich spüre hier das Vertrauen, jetzt liegt es an mir, es mit Leistung zurück zu geben." Am besten bereits am Sonntag gegen die "Maurermeister" aus Erfurt, wo Frommer zeigen will, der Schüttel-Rat vom Coach hat geholfen. "So einfach ist das nicht immer. Vergebene Chancen beschäftigen einen schon etwas länger, auch wenn der Trainer sagt, man soll gleich wieder nach vorne schauen. Ich habe die Szene auch im TV nochmals gesehen. Wichtig ist, jetzt nicht zu verkrampfen. Vielleicht sollte ich einfach am Sonntag nicht denken, nur draufhauen, dann ist das Ding drin." Vielleicht wieder im Verbund mit Salif Keita. In Trier konnte man bereits erkennen, wie gut das Duo harmoniert hat. Frommer: "Spielerisch war das ganz in Ordnung. Wir haben uns schon gut verstanden, uns die Möglichkeiten gegenseitig aufgelegt." Jetzt müssen sie nur noch rein. Und im Kellerduell gegen Erfurt werden die Oberhausener weder mit viel Raum noch mit vielen Chancen rechnen dürfen. Frommer schaut voraus: "Die spielen bereits die ganze Saison nur mit einer Keilspitze, die anderen zehn Mann stehen quasi um den Strafraum. Eine destruktive Spielweise, mit der die Klasse gehalten werden soll. Ich denke, auf Dauer wird das nicht klappen. Wir müssen den Riegel knacken, um sie aus der Defensive zu locken." Wobei die immer wieder angepriesene Konzentration stimmen muss, Gedanken an die kommende Woche, wenn es zum MSV Duisburg geht, müssen konsequent hinten angestellt werden. Im Existenzkampf ist der Dreier gegen den Aufsteiger sicherlich wichtiger. "Richtig", nickt der 26-Jährige, "wir müssen einfach nur an Sonntag denken, diese Partie muss gewonnen werden. Da gibt es gar nichts, auch der Trainer wird uns das noch einimpfen."
RWO: Frommer - Schüttel-Rat gegen Maurermeister umsetzen
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