Er ist wieder daheim. Vier Tage vor dem Traningsauftakt kann es der Ahlen-Rückkehrer Chiquinho gar nicht erwarten, das Landwehr-Gelände zu betreten. "Ich freue mich, wieder zurück zu sein. Hier stimmte das Umfeld für mich immer", erklärt der Spielmacher. Nach Bekanntgabe des Transfers war die Überraschung groß, dabei bestand das Interesse schon länger, wie der Brasilianer berichtet. "Ich wurde schon in der Saison angerufen. Da es auch andere Möglichkeiten gab, wollte ich das Ende der Spielzeit abwarten. Da ich auch vor zwei Jahren gerne geblieben wäre, fiel die Wahl am Ende nicht schwer. RWO ist für mich die Nummer eins." Und Ahlen Vergangenheit, wo es zum Schluss nicht mehr stimmte. "Bis auf das letzte halbe Jahr war die Zeit nicht schlecht. Als Ingo Peter als Coach kam, ging für mich nichts mehr, er stand nicht auf mich", analysiert Chiquinho, "ich spielte auf der falschen Position. Darüber wollte ich mit ihm sprechen, aber er wollte keine andere Meinung hören." Am liebsten kickt der 13-fache Zweitliga-Torschütze hinter den Spitzen, das ist aber keine Bedingung. "Wenn es sein muss, weiche ich auch aus. Wichtig ist vor allem die Unterstützung vom Coach. Spüre ich die, kann ich auf auf anderen Positionen überzeugen. Dann gebe ich alles wieder zurück." Und der ehemalige Gladbacher weiß um die Konkurrenz im offensiven Mittelfeld. "Die benötigt man aber in einer Elf, viele Spieler werden benötigt", zeigt sich Chiquinho moderat. Eine ganz besondere Beziehung pflegte die Offensiv-Perle in seiner ersten Oberhausener Zeit zu den Fans. Jetzt hofft der 30-Jährige auf eine Wiederholung. "Ich wurde geliebt von den Anhängern. Auf die freue ich mich besonders. Und ich verspreche eins: Wenn ich den Platz betrete, auch im Training, gebe ich immer 100 Prozent." Mit diesem Engagement sind auch ehrgeizige Ziele des frisch verheirateten Chiquinho, mit seiner Frau Sonja (in Gladbach kennengelernt) ist er bereits sechs Jahre zusammen, verbunden. "Die Elf hat sich gut entwickelt. Ich will den Erfolg des letzten Jahres noch verbessern." Mit welchem Ende? "Ich will noch mal in die Bundesliga, dafür gebe ich alles. Mit Gladbach war das überragend." Trotzdem bleibt Chiquinho Realist. "Die Konkurrenz iat hart. Neben den Absteigern haben auch der MSV oder Cottbus gute Teams, die unbedingt hoch wollen." Sportlich soll es also im Gegensatz zum ersten RWO-Kapitel Veränderungen in Richtung Spitze geben. Auch privat kommt ein anderer Chiquinho, der am 1. August von Hamm nach Moers zieht, nach Oberhausen. Immerhin wurde der 24-fache Bundesliga-Kicker vor 15 Monaten stolzer Vater der kleinen Lea-Maria. Die Folge: "Wir sind jetzt zu dritt. Das ganze Leben ändert sich, wurde viel schöner. Wenn ich Probleme habe, sind die sofort vergessen, wenn ich zu Hause bin. Wenn ich das Gesicht der Tochter sehe, bin ich gleich wieder gut drauf." RWO kann sich demnach auf einen gut gelaunten und fließend Deutsch sprechenden Chiquinho einstellen, der sich freut, mit Leandro Simioni und André Izepon Astorga weitere Samba-Spieler begrüßen zu dürfen. Wie wird sich verständigt? Ich versuche, mit beiden Deutsch zu sprechen. Aber nicht auf dem Platz, wo uns die Gegner nicht verstehen müssen. Da ist portugiesisch angesagt." Auch wenn die Chiquinho-Abwesenheit nur zwei Jahre dauerte, viele bekannte Gesichter werden am Montag nicht zu erwarten sein. "Oliver Adler, Mike Rietpietsch, unser Masseur Andreas Münker", legt der Liebling der Fans los, um festzustellen. "Viele sind es wirklich nicht mehr."
RWO: Chiquinho wieder bei der "Nummer eins" gelandet
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