Am Ende konnte Ralf Keidel auch nichts mehr bewirken. Im letzten Saison-Heimspiel des MSV Duisburg setzte der Franke am Sonntag gegen Greuther Fürth zwar ein paar kraftvolle Akzente, zum Siegtreffer reichte es aber nicht. Als Quittung gab es Pfiffe von den Fans. "Zufrieden können wir damit wirklich nicht sein. Auch gegen Fürth hatten wir die meisten Chancen auf unserer Seite, machten aber mal wieder den Sack nicht zu", zeigte Keidel Verständnis.
Für den 27-Jährigen war das 1:1 ein Spiegelbild der Saison: "Es bringt ja nichts, wenn ich das jede Woche wiederhole. Das zieht sich durch die Spielzeit, mal spielen wir Remis, dann treffen wir nur Pfosten und Latte, wie beim 1:2 in Aue, oder vermasseln uns das auf eine andere Art und Weise. Anschließend kannst du immer viel erzählen. Die Saison ist rum, sie kann abgehakt werden. Jetzt geht der Blick nach vorne", sagte Keidel.
Ob er nächste Saison überhaupt für die Zebras am Ball ist oder schon kommenden Sonntag in Bielefeld sein Abschiedsspiel gibt, weiß der Mittelfeld-Allrounder allerdings noch gar nicht. Ein Vertragsangebot, das ihm MSV-Boss Walter Hellmich bereits vor einem Monat vorlegte, konnte Keidel bislang keineswegs begeistern. "Im Großen und Ganzen bin ich nicht mit dem zufrieden, was mir der MSV vorgelegt hat. Ich muss mal schauen, was wird", sagt er - und sondiert den Markt. "Schließlich habe ich auch noch andere Angebote vorliegen. In den nächsten Tagen werde ich mal prüfen, welcher Verein mich wirklich haben will - und dann unterschreibe ich", meint Keidel, der sich aber auch eine Verlängerung in Duisburg vorstellen kann: "Hier fühle ich mich ja wohl."
Wäre der MSV für ihn also nur ein Notlösung, falls die Konkurrenz nichts Besseres zu bieten hat? "Nein, so will ich das nicht verstanden wissen. Ich werde aber mal schauen, ob in der Bundesliga nicht was für mich dabei ist und ich da unter komme. Deshalb möchte ich mir Zeit lassen und prüfen, was mir die verschiedenen Vereine vorlegen", meint der Mann, der früher in England in der Reserve von Newcastle United spielte.
Nach eigenen Angaben hat der Familienvater nun Angebote von potenziellen Erstligisten vorliegen. "Es sind Vereine dabei, bei denen noch unklar ist, ob sie in der ersten Liga bleiben oder noch dorthin aufsteigen. Abwarten, was passiert", sagt Keidel, der dementsprechend nicht vor dem nächsten Wochenende eine Entscheidung treffen wird. "Ich habe die Qual der Wahl", findet er und betont, dass die Entscheidung nicht leicht sei. Keidel ist im Zwiespalt: "Ich bin seit fünf Jahren hier und hatte unterm Strich eine gute Zeit. Andererseits möchte ich aber auch gerne mal was anderes machen. Ich lasse alles auf mich zukommen." Wichtig sei, in wie weit der Trainer seines nächsten Vereins wirklich auf ihn baut. "In Duisburg hatte ich mit Norbert Meier diesbezüglich nie Probleme", sagt Ralf Keidel.