Die Enttäuschung ist bei RWO-Coach Jörn Andersen nach nur acht Zählern aus zehn Partien noch nicht gewichen. Er betont: "Ich weiß nicht, was auf einmal passiert ist. Wir trainieren keineswegs anders, haben fast die gleiche Elf der Vorrunde. Trotzdem schaffen wir es nicht mehr, Fußball zu spielen."
In diesem Zusammenhang machte der Norweger bereits vor Wochen deutlich, sich bei einigen Akteuren im Charakter getäuscht zu haben. Die Erkenntnis daraus: "Viele Spieler lernt man erst nach Jahren richtig kennen. In Zukunft werden wir uns zwei Mal überlegen, wen wir holen. Es wird versucht, noch mehr Informationen über die Kicker einzuholen." Andersen ergänzt. "Ich bin jetzt länger in Oberhausen und habe mehr Zeit, ein Team zu formen. Genau das Gegenteil zum Sommer, als wir ganz schnell handeln mussten."
Über den Umfang der Neuerungsarbeiten ist sich der Ex-Profi auch schon bewusst. "Ich habe große Ziele, will mit Akteuren arbeiten, wo ich weiß, mit denen komme ich weiter. Es muss wieder Hunger in die Truppe. Sieben oder acht Neuzugänge sollen dabei helfen, neue Ideen zu verwirklichen." Auch die Herkunft wird überdacht. "Wir werden uns in anderen Ländern als zuletzt umschauen. Kicker aus dem Süden haben sich bisher nicht so durchgesetzt, wie wir gedacht haben."
Bei all der Kritik an seinen Jungs nimmt sich der Trainer nicht aus der Fehleranalyse aus. "Wir haben zusammen viele gute Sachen gemacht. Aber natürlich mache ich nicht alles richtig." Andersen konkreter: "Man kann diskutieren, dass manche Verpflichtung vielleicht nicht ganz richtig war. Da ist man nachher immer schlauer. Zudem hätte ich vielleicht das Training nach der Winterpause anders gestalten sollen. Ich dachte aber, was uns erfolgreich gemacht hat, hilft uns auch in der Rückrunde."