Aus der Traum von der Unsterblichkeit, vom Wunder, dem mit einer teilweise unterirdischen Darbietung ohne Mumm gegen Trier in den Hintern getreten wurde. Der Ligaabgang der Kleeblätter kann fast abgehakt werden. Dabei lag es nicht in erster Linie an den Sperren, an den Verletzungen, oder am Pech, was sicher nicht vorteilhaft war. Im Gegensatz zu den Konkurrenten an der Ligaspitze gibt es aber zu viele Schönwetter-Fußballer, die wie in der Hinrunde dann auftrumpfen, wenn alles glatt läuft, in stürmischen Zeiten aber als Erster von Bord gehen, Verantwortung nur aus Erzählungen kennen, trotzdem aber nach Pleiten lachend in der Gegend herumlaufen.
Das wahre Gesicht mancher Akteure zeigt sich bekanntlich erst nach einer gewissen Zeit. Es kann festgehalten werden. Einige sind knallhart durch den Charakter-Test gerasselt.
Natürlich ist rechnerisch noch alles drin bei vier Zählern Rückstand. Aber wer will nach den Darbietungen der letzten Monate an eine Wende zum Guten glauben? Selbst die wenigen echten Fans, der harte Kern, hatte nach der Trier-Partie den Kaffee auf, brüllte und pfiff sich den Frust von der Seele, belagerte den Eingang vor dem Spielerbereich. Der Bruch mit Teilen der Elf, die vom Anhang als Söldner verschrien wird, ist eindeutig zu erkennen, nicht zuletzt durch Beleidigungen von Seiten einiger Kicker in Richtung Fans nach den 90 Minuten gegen Trier.
Daher ist der Ärger absolut berechtigt. Mutierten die Himmelsstürmer der Hinrunde aktuell doch zum absoluten Abgänger der Rückrunde, dokumentier durch acht Zähler aus zehn Partien. Fast jeglicher Kredit wurde beim Anhang verspielt, das Multi-Kulti-Projekt muss mehr als jemals zuvor in Frage gestellt werden, da auch hier einige zeigen, wie man sich nicht integriert. Stichwort Sprachkurs, der von der Mehrheit kaum noch regelmäßig besucht wird. Das Resultat zeigt sich auf dem Platz, wo momentan eine völlig leblose, komplett stumme Grüppchen-Fraktion zu finden ist. Selbstredend darf die Zielsetzung vor der Saison nicht vergessen werden, die Klassenerhalt hieß. Auf der anderen Seite muss einem Angst und Bange werden, wenn man sich diese Elf im Abstiegskampf vorstellt, wo der Druck unwesentlich höher ist als im Kampf um den Ligasprung. Und noch unverständlicher, wie lethargisch sich einige über den Platz quälen, wenn man als Abstiegskandidat die Möglichkeit zu etwas ganz Großem besitzt.
Sicher ist: Zur neuen Saison muss die Kaderstruktur ordentlich überdacht und verändert werden. Diese Elf braucht Typen, die anpacken können wie ein David Montero. Es kann auch ganz schnell wieder nach unten gehen. Und hier hat sich gezeigt, dass mit mehr als einer handvoll Kicker nicht gerechnet werden kann wenn es hart auf hart geht.
Die, die gemeint sind, werden es wahrscheinlich nicht einmal merken. Wenn doch, sollten sie über die Möglichkeit nachdenken, die sie zum Beispiel einem Oliver Adler vergurkt haben, der bei seiner wohl letzten Chance in die erste Liga zu kommen alles getan hat. Viele andere leider nicht.